Kaiserslautern Was ändert sich konkret?

Zu den geplanten kirchenmusikalischen Strukturveränderungen durch die evangelische Landeskirche hat unser Mitarbeiter Reiner Henn die Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserslautern über die Auswirkungen in ihrem Bezirk befragt. Bereits am fünften April hatten wir zuvor eine Darstellung durch den Speyrer Kirchenrat Wolfgang Schumacher als Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der protestantischen Landeskirche veröffentlicht. Jetzt sollten konkret die Auswirkungen für das hiesige Bezirkskantorat der Kantorin Beate Stinski-Bergmann untersucht werden.

Frau Wüst, unsere Veröffentlichungen über die geplanten strukturellen Veränderungen der Kirchenmusik haben bei Kantoren und in den Chören gleichermaßen Beunruhigung ausgelöst. Ist diese Sorge berechtigt?

Im Rahmen der Chorarbeit des Bezirkskantorats Kaiserslautern sind kirchenmusikalische Veränderungen vorgesehen. Diese betreffen aber auch die ganze Landeskirche. In der Vergangenheit war in unserem Bezirk die Chorarbeit (Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre) ein Schwerpunkt, der zwar beibehalten wird, der aber neu festgelegt wird. Andere Bereiche sollen intensiviert werden. Was ändert sich also konkret beim Bezirkskantorat? Es wird nichts am Zeitdeputat der Kantorin für den Konzertchor eingespart, dies vorweg. Die neue Dienstanweisung basiert auf einer Bestandsaufnahme, regelt neu die Aufgaben und Stundenverteilung. Es entfällt die bisherige Arbeit im Kirchenbezirk Otterbach, die wird von dem Kantor aus Obermoschel, Markus Henz, übernommen. In der Kinder- und Jugendchorarbeit hatte die hiesige Kantorin einen landeskirchlichen Auftrag für Kinderchorarbeit. Das bezog sich nicht auf die Singschule Kaiserslautern. Von diesem landeskirchlichen Auftrag wird die Kantorin entlastet. Bei der Singschule sollen nach Möglichkeit alle Gruppen erhalten bleiben. Ob aber alle Gruppen auch von der Kantorin allein betreut werden können, ist derzeit eine der noch zu lösenden Fragen. Beim Kammerchor weicht die wöchentliche Probe einem vierzehntätigen Turnus. Dafür soll die Kantorin zukünftig Nachwuchsförderung in der Organistenausbildung im Rahmen des Kirchenmusikalischen Seminars betreuen. Da gehörte bislang nur die Chorleiteraus- und weiterbildung zu ihren Aufgaben. Nach einer Übergangslösung sollen so bis zu zehn Stunden wöchentlich für diesen Sektor entfallen (anfallen). Das ist der geänderte landeskirchliche Auftrag.“ So wie die Kirchenmusikbezirke neu aufgeteilt werden, werden also auch die Dienstanweisungen aktualisiert? „Eigentlich sehe ich durch den Wegfall des Bezirks Otterbach für die Stadt eine Aufwertung dank einer jetzt vollen Stelle. Und die dienstrechtlichen Bestimmungen orientieren sich an dem geltenden Gesetz über den Kirchenmusikalischen Dienst. Zweitens aber auch an den Schwerpunkten vor Ort und bewegen sich drittens im Rahmen des Arbeitsrechts.“ Warum diese massiven Reaktionen hier und auch zuvor in der Nordpfalz, wenn doch mehr Gerechtigkeit bei der Aufgaben- und Bezirksverteilung angedacht war? „Ich verstehe, dass Betroffene Sorgen haben, ob die Qualität weiterhin gewährleistet ist. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir als Kirchenbezirk Sorge tragen, dass Bewährtes gut bleibt.“ Inwieweit tragen Sie die Pläne der Landeskirche mit oder sehen Sie einen Bedarf nachzubessern? „Ich sehe, dass es im Rahmen der Dienstanweisung möglich ist, das hohe musikalische Niveau und einen gewissen Spielraum für befriedigende Lösungen zu halten.“

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