Kaiserslautern Vom Mit- zum Spitzenfahrer

„Für das Wetter kann keiner etwas, ansonsten hat alles hervorragend geklappt“, sagte der sichtlich zufriedene Präsident des Radsport-Verbandes Rheinland-Pfalz, Udo Rudolf, am Ende der Landesmeisterschaft im Straßenfahren. Die ging im Rahmen des 37. Großen Preises der Sickinger Höhe am Sonntag in Bann mit dem Erfolg des für den RV Mehlingen fahrenden Jonas Rapp im Hauptrennen über 129,6 nasse Kilometer zu Ende (wir berichteten).

Dieser Erfolg des Alsenzers war einen Tag nach dessen Triumph im Zeitfahren nochmal ein Paukenschlag, der bis nach Koblenz schallte. Denn das dort ansässige Profiteam Kuota-Lotto hatte ihm Ende der vergangenen Saison keinen Vertrag mehr angeboten. Rapp ging zurück in seine Heimat, wo er im Verein mit Trainer Thomas Kirch und in seinem Bundesligateam, dem mein-radladen.de – Südwestteam aus Landau, offenbar das Umfeld gefunden hat, in dem er seine bestmögliche Leistung abrufen kann. Rapp kannte das Team, denn es entstand im Winter aus dem Team Jäger und Keppel – Wipotec, in dem er schon als Junior gefördert wurde. Es folgte der Wechsel. Doch weder beim MLP-Bundesliga-Radteam noch bei den Profis von Kuota wurde er so recht glücklich. Dann der Schritt zurück, der offenbar mit zwei Schritten nach vorne verbunden war. „Ich war in den Vorjahren oft krank. Jetzt bin ich gesund und fühle mich gut“, erklärte Rapp seinen Leistungssprung vom Mit- zum Spitzenfahrer. „Jetzt will ich am kommenden Wochenende in Chemnitz ein gutes Ergebnis. Darauf habe ich hintrainiert.“ Sein Sportlicher Leiter Wolfgang Moster freute sich und hofft: „Hoffentlich hat er sich bei diesem Wetter jetzt nicht erkältet.“ Zufrieden war am Ende auch Ralf Reis, der Vereinsvorsitzende des RV Bann: „Obwohl das Wetter so schlecht war, hatten wir fast mehr Zuschauer als im Vorjahr. Gerade am Ende beim Hauptrennen.“ Er hofft, den Renntag mit einem kleinen Plus in der Vereinskasse abschließen zu können. Die vereinzelten Stürze auf den nassen und rutschigen Straßen gingen allesamt recht glimpflich aus, auch die Kollision einer Fahrerin der Frauenklasse mit einem Begleitfahrzeug. Grund zum Jubel gab es aus Sicht des Veranstalters vor allem im Jugendrennen, wo sich Benedikt Simonis den Traum von der Medaille erfüllte und als Zweiter hinter dem als unschlagbar eingestuften Niklas Märkl vom RV Queidersbach Silber gewann. Das gleiche Edelmetall bekam auch die zweite Hoffnung des Ausrichters, Mareike Germann, in der weiblichen Klasse umgehängt. Sie verpasste damit das erhoffte Gold, schlug sich aber im Rennen mit den Juniorinnen und Frauen achtbar. Armin Wolsiefer, inzwischen in der Seniorenklasse 3 ab 51 Jahren unterwegs, ist in Bann stets in Topform. Gewann er vor zwei Jahren noch bei den Senioren 2 an gleicher Stelle Gold, so setzte sich der Sprinter vom RSV Stelzenberg auch in diesem Jahr gegen die Konkurrenz durch und fuhr auf der Zielgeraden einen deutlichen Vorsprung auf seinen südpfälzischen Gegenpol und Freund Ernst Hesselschwerdt heraus. Einen Dreifacherfolg bejubelte der RV Queidersbach im Rennen der Schüler U13: Philipp Straßer, Enzo Decker und Connor Lapot unterstrichen wieder einmal ihre Ausnahmestellung im Südwesten, als sie im Sprint die restliche Konkurrenz nach 14,4 Kilometern deutlich distanzierten. Vereinskameradin Emma Eydt gewann Gold souverän bei den Schülerinnen U15.

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