Kaiserslautern Volles Haus und Wiesn-Stimmung beim Oktoberfest in Erfenbach

Hochstimmung und Trachtenmode bestimmen das Bild im Festzelt.
Hochstimmung und Trachtenmode bestimmen das Bild im Festzelt.

Hoch her ging es am Montag beim traditionellen Oktoberfest des TuS Erfenbach. Über die Grenzen des Lauterer Stadtteils hinaus fanden sich die Besucher bereits am Vormittag auf dem Vereinsgelände ein. Dort herrschte im und ums Bierzelt Festtagsstimmung. Die Wiesn lassen grüßen.

Die Damen im feschen Dirndl, teils mit Blumenband im Haar, die Herren in Lederhosen und Jankerl: Als gehöre die Pfalz noch immer zu Bayern, bestimmt Trachtenmode das Geschehen im Festzelt. Das präsentiert sich lange vor der offiziellen Eröffnung mit gefüllten Tischreihen, mit Fähnchenketten und Fahnen im blau-weißen Rautenmuster. Eben typisch bayerisch. So auch die Stimmung unterm Zeltdach, wo die Maßkrüge sich schnell mit schäumendem Festbier füllen.

Während die Bedienungen alle Hände voll zu tun haben, geben die „Schlossmusikanten“ zusammen mit ihrem Leiter Wolf Kehrein-Seckler die musikalische Richtung vor. Spielend gelingt es Sänger Andy Herrmann, das Publikum mit auf eine bayerische Sause zu nehmen. „Es macht Spaß in Erfenbach“, ruft er den Besuchern zu, lobt das tolle Zelt und die Gäste. Die scheinen nur auf das Fest gewartet zu haben. Bereits kurz nach elf Uhr steht ein Teil des Publikums auf den Bänken und stimmt mit Andy kräftig in ein „Zicke zacke, zicke zacke hoi hoi hoi“ ein.

Die richtige Zeit, für Manuela Wilking vom Leitungsteam des TuS Erfenbach, die Gäste willkommen zu heißen. Unter ihnen Oberbürgermeister Klaus Weichel, Bürgermeisterin Beate Kimmel, die Beigeordnete Anja Pfeiffer, Ortsvorsteher Paul-Peter Götz und Udo Lackmann, Ehrenvorsitzender des TuS Erfenbach. „Ganz toll, dass ihr alle da seid“, freut sich Manuela Wilking über ein gut frequentiertes Festzelt. „Wieder einmal feiern wie vor Corona. Ich hoffe, ihr fühlt euch alle wohl. Genießt das Fest“, ruft sie den Besuchern zu.

Der Oberbürgermeister, dem die Ehre zukommt, das Fass anzuschlagen, räumt ein, wegen der Pandemie mit Holzhammer und Zapfhahn keine Übung mehr zu haben. Doch schneller als gedacht füllen sich die ersten Krüge. „O’zapft is!“ ruft Sänger Andy ins Publikum und lädt zu einem „Prosit der Gemütlichkeit“ ein. Eine Aufforderung, mit der er beim Publikum offene Türen einrennt. Zusammen mit den Musikern der „Schlossmusikanten“, mit Trompeten, Klarinetten, mit Tuba, Akkordeon, Bass und Schlagzeug, versteht er es, mit überschäumender Freude und Unterhaltungstalent die Stimmung der Gäste von Mal zu Mal zu steigern.

Sichtlich gelöst gibt sich Udo Lackmann in braunen Krachledernen und passendem Tiroler Hut. 16 Jahre hat er das Oktoberfest federführend organisiert und zusammen mit fleißigen Händen der Mitglieder durchgeführt. „Jetzt tut es gut, das Fest mal aus der zweiten Reihe zu erleben“, zeigt er sich erleichtert und freut sich auf den nächsten Schluck. Überglücklich über den gelungenen Start des Oktoberfestes sind Manuela Wilking und Christian Barduna vom Leitungsteam des TuS. „Wir haben lange überlegt und uns vor vier Wochen erst zur Durchführung des Festes entschieden“, so Wilking. „Wir haben gespürt, die Leute wollen es. Das Leben muss weitergehen.“

Ohne Pause scheint die Fete im Festzelt über die Bühne zu gehen. Lena, eine von mehreren Bedienungen und seit fünf Jahren mit dabei, hat beide Hände voll zu tun. Die Stimmung sei gut, auch wenn das Fest anfänglich etwas ruhiger angelaufen sei als in den Vorjahren. Sechs Maßkrüge, drei in jeder Hand, schafft sie spielend. Über mangelndes Trinkgeld kann sich das Mitglied des TuS nicht beklagen. Hans Bräuer vom Ältestenrat des TuS, der das Fest als „Mädchen für alles“ durch den Tag begleitet, lobt die lebensfrohe Atmosphäre unter den 800 Besuchern: „Ohne das Oktoberfest wäre der Verein ein Stück ärmer.“

„Und jetzt alle“ lädt Andy um die Mittagszeit mit kraftvoller Stimme das Publikum auf die Bänke ein. Gemeinsam stimmen sie den bekannten Song „Country Roads“ an. „Das war Spitze“, lobt er die Publikumsnummer und animiert zum Stehenbleiben. „Denn jetzt geht’s ab“, bringt er das Publikum mit „Olé ola“, dem Betzelied, auf seine Seite. Da bebt das Zelt, da ist niemand mehr zu halten. Doch nicht nur die Maßkrüge laufen voll. Bei Sekt und Schnaps beim „Jogi“ an der Bar, bei Obatzter mit Brezel und Radi, Fleischkäse und Spießbratenbrötchen lässt es sich im Festzelt des TuS Erfenbach aushalten.

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