Kaiserslautern „Vernetzung der Akteure fehlt“

Der Verein Zukunftsregion Westpfalz und das Referat Kultur der Stadt Kaiserslautern laden für Mittwoch, 10. Juni, 19 Uhr, im Brauhaus der Gartenschau erstmals zum Lautrer Kreativ-Stammtisch ein. Über das Vorhaben sprach Joachim Schwitalla mit Christoph Dammann, dem Leiter des Kulturreferats.

Herr Dammann, wie kommt es zu dem gemeinsamen Stammtisch des Vereins Zukunftsregion Westpfalz und dem Referat Kultur?

Die Initiative dazu geht auf Hans-Günther Clev, Geschäftsführer der Zukunftsregion Westpfalz, zurück. Ich war gerade frisch im Amt, als wir uns bei der Langen Nacht der Kultur 2014 auf der Wiese vor dem Pfalztheater gemeinsam für das Projekt der Jugendkulturwerkstatt Pirmasens interessierten. Was die Jugendkulturwerkstatt im Angebot hatte, hat uns überrascht. Insbesondere die Finanzierung des Projekts über die Einwerbung von Drittmitteln. Toll, was da in den letzten Jahren geschaffen wurde. Was in Pirmasens an der Erschließung eines kreativen kulturellen Potenzials gelungen ist, sollte auch für Kaiserslautern möglich sein. So kam es im April zu einem Treffen mit Vertretern der Jugendkulturwerkstatt und Mitgliedern der freien Szene in Kaiserslautern. Deutlich wurde, dass es das kreative Potenzial auch in Kaiserslautern gibt. Was fehlt, ist die Vernetzung der Akteure untereinander. Zur Koordination von Aktivitäten wurde der Lautrer Kreativ-Stammtisch geboren. Einmal im Monat steht der Stammtisch für jeden Interessierten der Kreativ- und Kulturszene in Kaiserslautern offen. Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem Stammtisch? Der Stammtisch soll dem informellen Austausch, dem besseren gegenseitigen Kennenlernen, dem Vernetzen und der Entstehung neuer Projektideen dienen. Der Kreativ-Stammtisch soll eine feste Einrichtung werden. Freie Szene, Kreative und Kulturschaffende können durch diesen Austausch ihre Kräfte für größere Vorhaben und Projekte noch besser bündeln. Wen würden Sie gerne zum Stammtisch willkommen heißen? Ich würde mich freuen, wenn von dem Angebot rege Gebrauch gemacht wird und viele Teilnehmer den Weg ins Brauhaus finden. Im Vorfeld dazu eingeladen haben wir Einrichtungen wie „K.o.k. Roaches“, „WebEnd“, den Verein für Baukultur und Stadtgestaltung und einzelne Künstler. Es ist ein erstes Kennenlernen. Eine Tagesordnung gibt es nicht. Hans-Günther Clev und ich werden Impulse geben. Ich bin sicher, eine Diskussion wird sich schnell von alleine entwickeln. Schon konkrete Vorstellungen über das Stammtischgespräch? Ein Schwerpunktthema wird sicherlich die Drittmittelfinanzierung sein. Dabei geht es um die Erschließung von Fördermitteln. Als Geldgeber kommen neben Sponsoren bundesweite Stiftungen und Förderprogramme bis hinauf auf EU-Ebene in Frage. Für Kulturschaffende wichtig zu wissen ist es, wie man in die Förderprogramme hineinkommt. Wie könnte die Kultur in Kaiserslautern davon profitieren? Das kulturelle Angebot in Kaiserslautern kann sich sehen lassen. Es verfügt über einen großen Reichtum. Auch die freie Szene verfügt über tolle Ideen und Initiativen. Die könnten noch besser zum Tragen kommen, wenn finanzielle Mittel vorhanden wären und die Raumnot verbessert werden könnte. Es fehlen beispielsweise Ateliers und Proberäume für Musiker. (jsw)

x