Kaiserslautern Torjäger mit Köpfchen

Die Reserve des VfR Kaiserslautern hat gestern auch die Derby-Hürde beim ESC West Kaiserslautern gemeistert und ihre Tabellenführung weiter ausgebaut, da der SV Mölschbach nur remis spielte. In einem tempogeladenen, spannenden und hochklassigen Lokalkampf siegte die Mannschaft von Reimund Haas mit 3:2 (2:2). Matchwinner mit drei Kopfballtreffern war Janik Santos Abreu.

„Es war das erwartet emotionale Kampfspiel“, sagte VfR-II-Trainer Reimund Haas nach 90 hoch intensiven Minuten. Beide Teams gingen gleich mit offenem Visier zur Sache. Die Gastgeber spekulierten auf schnelle Ballgewinne und schnelles Umschalten. Das funktionierte gleich, und Michael Ritter musste gegen Ruben Kameni bereits nach vier Minuten sein ganzes Können aufbieten. Nur eine Minute später gingen die Gastgeber dann nach einer Standardsituation in Führung. Daniel Schmitts Freistoßflanke wuchtete der völlig blank stehende Kameni per Kopf in die Maschen. Auch in der Folge setzten die sehr aggressiven Eisenbahner auf Balleroberungen im Mittelfeld. Blitzschnelle Konter sollten zum Erfolg führen. Die kalte Dusche folgte dann nach einer guten Viertelstunde. Bei Kennero Williams Freistoßflanke unterlief Sven Brell ein Torwartfehler. Janik Santos Abreu nickte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (16.). Kurz danach holte der VfR zum Doppelschlag aus. Über Benjamin Lenhardt und Rechtsaußen Konstantin Reuter kam der Ball erneut zu Santos Abreu. Und wieder nickte der kleine Mittelfeldspieler aus kürzester Distanz ein (18.). Ärgerlich für die Gastgeber, dass der Ball bei der Torvorbereitung bereits klar die Seitenlinie überschritten hatte. Bis zur Pause ging es dann rauf und runter. Der VfR mit etwas mehr Ballbesitz und leichten spielerischen Vorteilen. Der ESC West mit viel Einsatz und Tempo Richtung Tor und einem leichten Chancenplus. Der Ausgleich fiel aber erneut nach einer Standardsituation. Schmitts Freistoßflanke brachte die VfR-Deckung nicht aus der Gefahrenzone. Kameni war erneut zur Stelle und netzte zum 2:2 ein (31.). „Wir waren in der ersten Hälfte besser als der VfR. In der zweiten Hälfte haben wir dann vergessen, Fußball zu spielen“, kritisierte ESC-Trainer Filipe Pinto. Die Folge: Erneut ging der VfR in Führung. Kennero Williams bereitete über links vor. Seine Flanke verlängerte der nicht gerade groß gewachsene Santos Abreu mit dem Kopf ins ESC-West-Tor (60.). Danach war der jetzt geschickt konternde VfR zweimal der Entscheidung ganz nahe. Nach Vorlage von Santos Abreu scheiterte zunächst Marco Lenz an ESC-Torwart Brell (65.). Dann vergab Kevin Beekhuis freistehend vor Brell (68.). So mussten die durch eine Ampelkarte dezimierten Erbsenberger in dem weiter sehr intensiven Abnutzungskampf bis zum Schluss bangen. Richtig brenzlig wurde es aber erst in der Nachspielzeit. Zunächst konnte Ritter Schmitts Weitschuss gerade noch entschärfen. Nach der anschließenden Ecke verfehlte der eingewechselte Franck Sauze Nya Tchoumkeu nur knapp. „Vor allem läuferisch hat meine Mannschaft heute überzeugt. Der Sieg ist verdient, weil wir dagegengehalten und den Kampf angenommen haben“, freute sich VfR-Trainer Reimund Haas nach der leidenschaftlichen Vorstellung seines Teams. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Wir haben bei den Toren dumme Fehler gemacht. Erst hat unser Torwart gepatzt. Dann hat die ganze Abwehr geschlafen“, haderte Felipe Pinto.

x