Kaiserslautern Steinwendenerinnen ziehen ihren Trumpf

Die Volleyball-Damen des SV Steinwenden haben sich in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Samstag kehrte die Mannschaft von Marco Borg mit einem 3:0-Heimerfolg über die SG Bretzenheim/Marienborn in die Erfolgsspur zurück. Allen Personalproblemen zum Trotz kontrollierte der SVS den Gegner über nahezu die komplette Spielzeit.

„Vor zwei Wochen war es katastrophal, diesmal über weite Strecken sehr gut. Ich habe heute nicht viel auszusetzen“, war SVS-Coach Borg nach dem souveränen Heimsieg voll des Lobes für seine Mannschaft. Gegen kampfstarke, aber technisch deutlich unterlegene Gäste aus Bretzenheim hatten die Steinwendenerinnen eine konzentrierte Vorstellung abgeliefert und damit die unerklärliche Pleite gegen Germersheim vergessen gemacht. Obwohl die von einer Grippewelle geschwächte Mannschaft zuletzt kaum trainieren konnte, geriet der Erfolg kaum in Gefahr. Dabei war es für die Gastgeberinnen zu Beginn gar nicht so rund gelaufen. Weil beide Mannschaften zunächst überaus nervös agierten, war die ausgeglichene Anfangsphase von einfachen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Erst Mitte des ersten Satzes konnte sich der SVS ein wenig absetzen. Die Annahme war plötzlich stabiler, die Fehlerquote sank. Letztlich holten sich die Steinwendener Damen den ersten Satz relativ souverän mit 25:22 und waren nun so richtig in Fahrt. In Durchgang zwei erwischten die SVS-Mädels einen fast perfekten Start. Nach einer starken Aufschlagserie von Bettina Gabriel führten sie schnell mit 7:1 und kontrollierten in der Folge mühelos das Geschehen. Der Block stand nun besser, und vor allem kamen die Aufschläge der Steinwendenerinnen immer platzierter. „Mit unseren Angaben sind sie einfach nicht zurechtgekommen“, analysierte auch Trainer Borg. Durch einen ungefährdeten 25:11-Erfolg sicherten sich die SVS-Damen schließlich Satz Nummer zwei. So einfach sollten es die Gastgeberinnen in der Folge jedoch nicht mehr haben. Bretzenheims Kampfgeist war geweckt, und im dritten Durchgang wehrten sich die Gäste nach Kräften. „Sie kamen total über die Emotionen“, bewertete Marco Borg hinterher das leidenschaftliche Comeback der SG. „Es war wichtig, dass wir da die Ruhe bewahrt haben.“ Das Spiel war nun offen und spannend, die Ballwechsel wurden zunehmend länger. Nachdem Steinwenden die meiste Zeit einem knappen Rückstand hinterhergelaufen war, legte es im entscheidenden Moment noch einmal einen neuen Gang ein. Über 19:16 und 22:18 zogen die Gastgeberinnen davon und sicherten sich die ersten zwei Matchbälle. Beide wurden jedoch abgewehrt, und eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung brachte schließlich sogar einen Satzball für Bretzenheim. Doch für solche Situationen haben die Steinwendenerinnen einen besonderen Trumpf im Ärmel. Wie immer in den entscheidenden Momenten übernahm nun Bettina Gabriel, die Borg „meinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld“ nennt, die Verantwortung. Mit drei wuchtigen Angriffen sicherte die Angreiferin ihrem Team den 28:26-Erfolg in Satz drei und damit auch den Sieg. Mit drei Siegen aus vier Spielen sind die Steinwendener Damen nun erster Verfolger von Spitzenreiter TGM Mainz-Gonsenheim. „Ich bin froh, dass wir so in der Spur sind“, sagte Borg. „Unter den Voraussetzungen, wie wir zuletzt trainieren konnten, ist das schließlich keineswegs selbstverständlich.“

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