Kaiserslautern Stadtleben: Vom Kulturmarkt angetan

Auf dem Kulturmarkt vor Weihnachten ist Ingrid Eisenbeis seit Jahren ein bekanntes Gesicht. In der Fruchthalle haben ihre gläsernen Vitrinen einen angestammten Platz und ihre Auswahl an von Hand gefertigten Ketten aus Schmucksteinen, Korallen oder Bernstein, eine Stammkundschaft. „Und jedes Jahr im Kulturmarkt kommen einige dazu“, erzählt die gelernte Gemmologin mit Wurzeln in der Edelsteinstadt Idar-Oberstein. Ganz am Anfang half Ingrid Eisenbeis im Café von Terre des Hommes bei der Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. Nach der Familienphase war für sie der Moment gekommen, sich mit eigenen Schmuckkreationen selbstständig zu machen. Dass sie die Leute vom Kulturmarkt zu diesem Zeitpunkt bereits kannte half, dass sie dort einen Stand erhielt. Seit fünf Jahren ist sie dort vom ersten bis zum letzten Tag durchgehend zu finden. „Der Kulturmarkt ist eine tolle Gelegenheit um sich zu präsentieren“, schwärmt Ingrid Eisenbeis. Ihre Werkstatt zuhause im Uni-Wohngebiet, in der sie einmal im Jahr eine Hausausstellung für Kunden organisiere, sei keine Durchlaufgegend. Ganz anders die Fruchthalle. „Hier finden viele Gespräche mit den Besuchern statt“, schildert sie. Die einen wollten nur begrüßt werden, andere suchen die Beratung oder auch einfach nur die Gelegenheit zum Gespräch. Die Ausstellerin nimmt sich dafür geduldig die Zeit. Was Ingrid Eisenbeis am Kulturmarkt vor Weihnachten besonders gefällt ist das Ambiente in dem er stattfindet und das Miteinander der Aussteller: „Die Fruchthalle ist ein schönes altes Gemäuer; wir stellen hier aus wo es warm ist und werden betreut.“ Hinzu kommt, dass viele Aussteller sich untereinander kennen. Man verstehe sich, trotz kleiner Eifersüchteleien, die gelegentlich auch schon mal vorkämen. Das Miteinander zeigt sich dann nicht zuletzt in den Momenten, in denen die Besucher in der Fruchthalle eher tröpfeln als strömen. Ingrid Eisenbeis nutzt dann zwar die Gelegenheit, um ihre ungefaltet angelieferten Schmuckschachteln in Form zu bringen. Sie verrät was in der Runde sonst noch passiert: „Wir trinken ziemlich gerne Sekt bei der Lebenshilfe.“ So adventlich die Stimmung in der Fruchthalle, so wenig Zeit bleiben der Kunsthandwerkerin für einen besinnlichen Advent. Notgedrungen bleibe zuhause einiges liegen, erzählt sie. Es tut ihr nicht weh: „Ich bin mein ganzes Leben in der Schmuckbranche, ich vermisse nichts. Aber Weihnachten findet doch statt.“ (krh)

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