Kaiserslautern STADTLEBEN: De Eischeen und die Schwestern

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Die Lauterer vergessen die Lauterer nicht. Bis Mitte/Ende der 50er Jahre hat Eugen Damm im Rundbau gewohnt. Im „Wanzenpalast“, wie der 1928 von Hermann Hussong erbaute Wohnblock spöttisch genannt wurde, hat der Lauterer Mundartdichter mit seinen Eltern gelebt. Als er dort auszog, wechselte der Stücke- und Gedichteschreiber vom Wasserwerk zum Zollamt und zog nach Eppenbrunn in eine Dienstwohnung. Er kehrte seiner Heimatstadt den Rücken, was ihm wenig gefiel, aber offenbar sein musste. Schon damals und natürlich heute noch stand und steht im Innenhof des Rundbaus ein Springbrunnen, der in seinen Anfangszeiten als Planschbecken konzipiert war. Der Brunnen ohne Namen wird erst heute getauft. Bis dato war er einfach der Brunnen im Rundbau. Ein schöner, aber eben namenloser Brunnen, der 1977/78 neu gestaltet und 1989 um die Skulptur „Zwei Schwestern“ des Lauterer Bildhauers Fritz Korter ergänzt wurde. Ab sofort wird er Eugen-Damm-Brunnen heißen. Den Namen wird ihm die Bau AG nach einem Aufruf in ihrer Mieterzeitung „Mittendrin“ geben. Eugen Damm, der immer gerne Späße mit Tief- und Hintersinn koppelt, wird heute Nachmittag um 15 Uhr in den Rundbau kommen, um bei der Brunnentaufe dabei zu sein. Vielleicht wird er einen Reim in seiner „Muddersprooch“ vortragen. Gestern ging es ihm allerdings gar nicht so gut, er stöhnte ein bisschen am Telefon, eine „böse Nacht“ mit Schmerzen hatte ihn geplagt, erzählte er. Gleichwohl wissen alle Lauterer inzwischen, dass „de Eischeen“ schon immer gern ein bisschen gejammert hat. Aber die 81 Lenze, die er demnächst auf seinem Komikerbuckel hat, lassen sich auch nicht mehr immer verleugnen. Eugen Damm hat schon viele Ehrungen und Auszeichnungen erhalten, die er sich mit seinen Werken redlich verdient hat. Die Taufe des Brunnens auf seinen Namen ist sicherlich eines der un- und außergewöhnlicheren Geschenke. Er wird sich darüber freuen. Und er wird stolz darauf sein. Das darf er, denn er hat den Lauterern schon so viel geschenkt, da darf man auch mal nehmen. | ita

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