Kaiserslautern Stadler nutzt den Heimvorteil

So gewann der Queidersbacher Kjell Stadler – im Trikot des RV Roschbach – die Süddeutsche Schülermeisterschaft, Mitfavorit Niklas Märkl, ebenfalls aus Queidersbach, kam im Sichtungsrennen der Jugendlichen aber kurz vor dem Ziel zu Fall. „Ich war für den Sprint gut positioniert und dann ist dem Fahrer neben mir der Reifen geplatzt und wir sind gestürzt. Das ist Pech“, erklärte der 15-Jährige nach dem Rennen bei der Siegerehrung, zu der er dennoch gerufen wurde, weil Märkl die Führung in der Sichtungsserie trotzdem verteidigen konnte. „Jetzt muss ich im nächsten Rennen eben schauen, dass ich meinen Vorsprung wieder ausbaue“, gab er sich trotzig. Den Sieg sicherte sich einer, der schon zuvor sein Herz in beide Hände nahm und das Sturzrisiko durch seine Solo-Attacke eingangs der Schlussrunde für sich minimierte: Sebastian Hechler vom badischen RSV Oberhausen feierte so seinem bisher größten Erfolg. Den hat auch Kjell Stadler nun in der Tasche. Für den jungen Sportler läuft es derzeit wirklich rund. In der Vorwoche gelang ihm ein Etappensieg bei der Südpfalz-Tour, die er auf Gesamtrang zwei beendete und sich so in eine Mitfavoritenrolle für die Süd-DM fuhr. Nun also gewann er diesen überregionalen Titel. Auch Stadler setzte auf Angriff, konnte mit Jan Maas vom saarländischen Verein Bik Aid einen deutlichen Vorsprung herausfahren und den Saarländer mit einem weiteren Angriff auf den letzten 1000 Metern distanzieren. „Ich habe gemerkt, dass ich Erfolge habe, wenn ich im Winter gut trainiere“, erzählte der Queidersbacher, der als Grund für seinen Erfolg auch den Heimvorteil sah. Den wird er auch bei der Deutschen Meisterschaft haben, denn die findet am letzten Juni-Wochenende in Queidersbach statt. Die Konkurrenz kann sich also schon einmal warm anziehen, auch wenn der junge Sportler bescheiden bleibt: „Da kommen ja alle Fahrer aus Norddeutschland dazu. Mal sehen, zu was es da dann reicht.“ Gereicht hat es auch für Dirk Märkl, der auch vom Heimvorteil sprach, nachdem er das Rennen der Senioren im Sprint klar vor Armin Wolsiefer (Queidersbach) gewann. Wie Stadler fährt auch Märkl für den südpfälzischen RV Roschbach, wohnt aber in Queidersbach. Eine offenbar ganz gute und vor allem erfolgreiche Konstellation, zumal Söhnchen Max im Rennen der Schüler U11 ebenfalls nur knapp am Sieg vorbeiraste und als Zweiter ins Ziel kam. Merlin Cambeis vom RV Mehlingen setzte die westpfälzische Erfolgsserie im Rennen der Schüler U13 fort und kam ebenfalls solo vor dem Feld ins Ziel. Auch dieser Erfolg war so nicht zu erwarten, zeigt aber, wie unberechenbar und interessant der Radsport sein kann. Beste Fahrerin des RV Bann in den Ergebnislisten war Mareike Germann, die die Erwartungen ihres Vereinsvorsitzenden Ralf Reis erfüllte und als Dritte im Rennen der Schülerinnen U15 ins Ziel kam. Reis zog ein positives Fazit: „Die Fahrerfelder waren in Ordnung. Es gab keine schlimmen Stürze. Es war ein guter Renntag.“ Über die Zukunft des Rennens konnte er aber gestern noch keine Aussage treffen: „Ich muss das jetzt zunächst einmal sacken lassen.“

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