Kaiserslautern „Sowas gibt es sonst nur in Belgien“

Nun hat auch Mehlingen sein Radcross-Rennen. Mit viel Aufwand hat der RV Mehlingen das Gelände am Sportplatz umgebaut, viel Erde bewegt und eine interessante Strecke geschaffen. Ab 9.30 Uhr starten morgen rund 150 Radsportler mit Querfeldeinrädern bei der Premiere.

Vor rund drei Wochen hat sich der Deutsche Junioren-Meister des Jahres 2013, Marco König (Weilerbach), die fast fertige Strecke vor Ort mit den Vereinsverantwortlichen angeschaut. Der für das luxemburgische Leopard Development Team fahrende Querfeldein-Spezialist war begeistert von dem neu angelegten Mehlinger Parcours. „So eine Streckenführung sieht man normalerweise nur in Belgien“, unterstrich König nach einer Besichtigungsrunde. Für das Organisationsteam des RV Mehlingen klang das wie ein großes Lob, ist Belgien doch das Mutterland des Crossrennens. Viel Arbeit haben die Helfer um das verantwortliche Duo Michael Wenzel und Udo Wagner in die Umsetzung gesteckt. Brachland mit einer Fläche von etwa einem halben Hektar musste gerodet und aufbereitet werden. Rampen, Bodenwellen und eine Sandgrube wurden modelliert, um den Fahrern eine interessante und herausfordernde Strecke zu bieten. Das Meldeergebnis ist für den RV Mehlingen Beweis genug, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Ein Video mit der Streckenführung, das man im Internet eingestellt hat, tat sein Übriges. Doch Kurzentschlossene können sich auch am Renntag noch anmelden, beispielsweise auch für das Hobbyrennen, für das auch handelsübliche Mountainbikes zugelassen sind. Für die jüngsten Teilnehmer gibt es einen entschärften Parcours im Angebot, ehe die „Profis“ im Hauptrennen zeigen, was sie können. Einer davon ist Jonas Rapp, das Eigengewächs des RV Mehlingen. 2010 ist er seine ersten Rennen auf der Straße gefahren, schaffte 2012 den Sprung in die Junioren-Bundesliga, 2014 fuhr er nach seinem Wechsel zum Profiteam Kuota Rennen mit dem damals amtierenden Weltmeister Rui Costa und dem Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins und kehrt mit dem Jahreswechsel zurück zu seinem Verein. In der Bundesliga fährt er künftig für das Landauer Team Jäger und Keppel – Wipotec, das ihn auch schon im Juniorenalter unterstützte. Der 20-Jährige mag den Crosssport, ist amtierender U23-Landesmeister in dieser Disziplin und nimmt zumindest an den Wettkämpfen im südwestdeutschen Raum regelmäßig teil – wenngleich er seinen Schwerpunkt immer noch bei den Straßenrennen im Sommer sieht. Auch er hat die Strecke im Training bereits intensiv getestet und kommt zu dem Schluss: „Es ist eine sehr ausgewogene Runde, die einige technische Schwierigkeiten bietet, aber trotzdem für jeden zu bewältigen ist. Vom Hobbyfahrer bis zum Spezialisten: Alle kommen auf ihre Kosten.“ Eine Besonderheit des knapp zwei Kilometer langen Kurses ist der so genannte „Pump-Park“, eine Aneinanderreihung mehrerer Hügel, wie man sie sonst eher aus dem BMX-Sport kennt – sowie eine Steilkurve, die denen auf Radrennbahnen ähnelt. Zuschauer können die Strecke vom Start/Ziel-Bereich am Sportplatz zu 95 Prozent einsehen und so nahezu das gesamte Rennen verfolgen. Moderiert wird es vom erfahrenen Rennsprecher Frank Jäger (Heilbronn).

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