Kaiserslautern So ist der Plan

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„Klausi gegen den Rest der Welt“ heißt das satirische Singspiel in fünf Akten, an dem die Lauterer Kabaretttruppe Die Untiere derzeit heftig werkelt. Es dreht sich – wie der Titel unschwer erahnen lässt – um das Stadtoberhaupt, verkörpert von Jung-Untier Philipp Tulius. Die Produktion soll vom 18. bis 22. November über die Bühne des Edith-Stein-Hauses gehen. Bis Montag sollen die Texte in weiten Teilen stehen, so Ober-Untier Wolfgang Marschall.

Grob gesagt geht es in dem Stück, das keine Nummernrevue wie die monatlichen „Da lacht man scharf!“-Abende ist, sondern eine durchgängige Handlung präsentiert, um einen Lauterer Rathauschef, der die marode Barbarossastadt aller Krisen, Katastrophen und Korruption zum Trotz aus der Schuldenfalle befreien will. Ihm zur Seite stehen „die Frauen um Klausi“, so Marschall, Petra Rödler und Beate Kimmel. In die Rolle der ersteren schlüpft – allerdings nicht zum ersten Mal – Kabarettistin Marina Tamassy. Zweitere wird verkörpert von der Gastschauspielerin Petra Mott. Auf drei Ebenen wollen die Untiere diese Geschichte erzählen: Einmal treiben die Protagonisten natürlich leibhaftig die Handlung auf der Bühne voran. Daneben tritt Marschall als Erzähler, als Chronist mit Zwischentexten aus dem Off hervor. Eine dritte Ebene bilden Einspielfilme, die die Kabarettisten mit dem Kaiserslauterer Filmemacher Karl-Heinz Christmann realisieren. Bis zu fünf Sequenzen sollen dabei herauskommen. Eine davon spiegle einen Traum des Oberbürgermeisters wider, eine zweite bringe die Begegnung mit einer schrägen Musikkombo, den „Lauterer Miesmufflern“, was auf eine gute Portion Musik im Programm schließen lässt – immerhin zwölf Nummern seien geplant, verrät Tamassy. Ein dritter Einspieler persifliere die Landesschau-Sendung inklusive eines Merkel-Interviews vor dem Reichstag. Das ist zumindest der Plan. Denn sollen die Texte – bis auf wenige Passagen des Chronisten, die Marschall möglichst aktuell halten will – bis Montag fertig sein, so beginnen die Dreharbeiten erst kommende Woche. Und dass die Untiere in Sachen Spontaneität Spitze sind, beweisen sie auch im RHEINPFALZ-Gespräch: Urplötzlich entwirft Tulius einen „Rolling Gag“ für den Einspieler mit Merkel – Finanzminister Schäuble, den er wie den OB par excellence verkörpert, soll im Hintergrund wiederholt vorbeisausen. Man darf also gespannt sein auf das Endergebnis der im besten Wortsinne schrägen Produktion. Wer die Untiere kennt, weiß, dass sich dabei neben hintergründiger Kenntnis der kommunalen Szene wohl ein gerüttelt Maß an satirischem Biss, Wortwitz und Komik ein Stelldichein geben werden. Ein solches erhoffen sich die Untiere natürlich auch vom echten Klaus Weichel. Einen Ehrenplatz bei der Premiere habe man dem OB jedenfalls schon mal reserviert – „als Geburtstagsgeschenk zum 60.“, so Marschall launig. Nun muss er nur noch kommen, und „Klausi“ ist bei seinem Kampf gegen den Rest der Welt nicht mehr allein, sondern zu zweit. (faro) Termine Das satirische Singspiel „Klausi gegen den Rest der Welt läuft vom 18. bis 22. November, 20 Uhr, im Edith-Stein-Haus; Karten gibt’s an den bekannten Vorverkaufsstellen, etwa bei Thalia oder Pop-Shop, und über www.kunstgriff.de.

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