Kaiserslautern Seeliger und Kiefer spielen im Waldschlösschen

Kein Land in Sicht? Barbara Seeliger und Stefan Kiefer in „Ungefähr Norden“.
Kein Land in Sicht? Barbara Seeliger und Stefan Kiefer in »Ungefähr Norden«.

Ein Wiedersehen mit zwei beliebten Ex-Pfalztheater-Schauspielern steht am 29. Oktober im Waldschlösschen auf dem Programm: Barbara Seeliger und Stefan Kiefer geben sich mit dem Stück „Ungefähr Norden“ die Ehre. Das Stück hat es in sich.

Es ist eine Aufführung an einem atmosphärischen Ort: Im Waldschlösschen, dem Domizil der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern, treten die beiden ehemaligen, langjährigen und äußerst beliebten Pfalztheater-Mimen auf. Also zwischen den Kojen der bildenden Künstler, zwischen Staffeleien, Leinwänden, Objekten und (halb)fertigen Werkstücken. Wer das Waldschlösschen kennt, der weiß, dass dort atmosphärische Lesungen, Gespräche und Kunstbetrachtungen an der Tagesordnung sind.

Seeliger und Kiefer waren bis zum Ende der vergangenen Spielzeit am Pfalztheater fest angestellt. Lange Jahre sind sie dem Publikum in ernsten, aber auch in komischen Stücken begegnet. Kiefer kam erstmals 2006 an die Lauter und war wohl in an die 30 Rollen vom Klassiker bis zum zeitgenössischen Drama zu erleben. Seeliger kam bereits 1992 ans Pfalztheater, wie Kiefer im Wechsel fest angestellt und frei arbeitend. Die gebürtige Berlinerin hat sich daneben auch stark theaterpädagogisch engagiert. Beide Schauspieler haben auf der Bühne immer wieder mit ihrer Vielseitigkeit überzeugt, die sie auch in der neuen Zwei-Personen-Produktion unter Beweis stellen wollen.

Lachen erlaubt?

Das Stück „Ungefähr Norden“ dreht sich zentral um zwei Schiffbrüchige. Zur Handlung: Der Sturm ist vorüber, und es sind noch zwei Überlebende auf dem Boot. Ein Mann und eine Frau. Ungefähr in Richtung Norden wollen die beiden, die sich nicht kennen. Jetzt sitzen sie in einem Boot und müssen übers offene Meer. Kann man dem anderen trauen? Sich überhaupt verständigen? Darf man sich ihm gar öffnen? Jens und Margit wissen nichts voneinander und müssen doch gemeinsam ums Überleben kämpfen. Seeliger verkörpert Margit, eine freie Dramaturgin, und Kiefer spielt Jens, einen Security-Mann.

Dem Publikum stellt sich darüber hinaus die Frage, ob man bei einer Geschichte wie dieser überhaupt lachen darf. Haben wir es mit einer Tragödie zu tun, einem Seenotdramolett oder einem Skurillodram? Oder handelt es sich schlicht um eine Dramödie? Das müssen die Zuschauer wohl selber entscheiden, meint jedenfalls das kleine Produktionsteam.

Die Spielleitung hatte die Pfalztheater-Schauspielerin Hannelore Bähr übernommen, der Text stammt von Barbara Seeliger selbst. Beide, Bähr wie Seeliger, sind Mitglieder der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern. Die Produktion „Ungefähr Norden“ lief im September in der ehemaligen Synagoge Odenbach und soll außerdem am 19. November bei Kulturtagen in Enkenbach wiederholt werden.

Info

Stefan Kiefer und Barbara Seeliger spielen „Ungefähr Norden“ am 29. Oktober, 18 Uhr, im Waldschlösschen, Bremerstraße 12. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

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