Kaiserslautern Schöne Pattkombination bringt Bann um den Pokalerfolg

Konzentriert: die Spieler des SC Bann im Haus der Vereine. Von rechts: Andre Bold, Martin Böhm, Andy Sievers und Felix Ohnesorg.
Konzentriert: die Spieler des SC Bann im Haus der Vereine. Von rechts: Andre Bold, Martin Böhm, Andy Sievers und Felix Ohnesorg.

Der SC Bann hat sich aus dem Wettbewerb um die deutsche Pokalmeisterschaft für Mannschaften verabschiedet. Gegen den saarländischen Vertreter SC Caissa Schwarzenbach unterlag der SCB am Samstag zu Hause knapp mit 1,5:2,5. Noch kurz vor Schluss schien das Erreichen der nächsten Runde greifbar nahe zu sein. Doch der Gegner von Martin Böhm rettete sich in kritischer Stellung durch eine schöne Pattkombination ins Remis.

A tempo zog der für Schwarzenbach am zweiten Brett spielende Achim Wild den weißen Springer nach f4 und bot dem auf h3 stehenden schwarzen König Schach. Böhm hätte nun einfach das kecke Pferd mit seinem Läufer schlagen und eine Figur gewinnen können. Doch dann wäre Turm schlägt Turm e3 gefolgt, und Böhms Läufer hätte die letzte schwarze Figur vertilgen müssen und damit dem auf dem Eckfeld h1, hinter seinem h-Bauern eingeklemmten weißen Monarchen das Feld g1 genommen. Der Weißspieler hätte daraufhin weder mit einer Figur noch mit seinem König ziehen können und wäre patt gewesen. Als Martin Böhm die schöne Bescherung erkannte, fügte er sich in das Unvermeidliche, lächelte und reichte Wild die Hand zum Remis. Hätte er die Partie, in der er einen Mehrbauern und eine vorteilhafte Stellung besaß, gewonnen, wäre der Mannschaftskampf 2:2 ausgegangen. In diesem Fall wäre das Heimteam aufgrund der besseren Berliner Wertung in die nächste Pokalrunde eingezogen. So aber entschied der Oberligist aus dem Saarland den Kampf durch den Sieg am dritten Brett für sich. Dort war der Bännjer Andy Sievers als Nachziehender in eine gedrückte Stellung geraten, die er gegen seinen, die Partie sehr stark spielenden Kontrahenten nicht zu halten vermochte. Ein undeckbares Matt vor Augen, gab Sievers nach dem 34. Zug des Weißen auf. Am ersten Brett spielte für den SC Bann André Bold mit den weißen Steinen gegen Rick Frischmann. Nach der Eröffnung entstand eine recht komplizierte Mittelfeldstellung. Der ziemlich riskant spielende Saarländer eroberte einen Bauern, den er aber nicht behaupten konnte. Nachdem die Damen und die meisten Offiziere getauscht worden waren, ließ das Remis nicht lange auf sich warten. Nach 29 Zügen teilten die beiden Spieler in einer sich im Gleichgewicht befindenden Stellung den Punkt. Gewisse Siegchancen besaß der Bännjer Felix Ohnesorg am vierten Brett. Als Anziehender erreichte er ein besseres Endspiel, in dem er den aktiveren Turm und sein Widersacher zwei Bauernschwächen hatte. Doch diese Vorteile verflüchtigten sich, und Ohnesorg landete selbst in einer schwierigen Stellung. So musste er gegen den bis nach c2 vorgerückten gegnerischen Freibauern seinen Turm geben. Trotz dieses großen materiellen Nachteils geriet er aber nicht in Verlustgefahr. Denn ein von seinem König unterstützter Freibauer, gegen den sich der schwarze Turm später opfern musste, sicherte ihm das Unentschieden. Nicht nur seine Partie, sondern der ganze Pokalkampf im Haus der Vereine sei „extrem spannend und ein schönes Erlebnis gewesen“, sagte Felix Ohnesorg nach dem Ende seiner Partie. Michael Schaum, der Vorsitzende des SC Bann, zeigte sich mit dem Auftritt seiner in der Pfalzliga spielenden Mannschaft gegen den höherklassigen Gegner zufrieden: „Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können.“

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