Kaiserslautern Saison der Superlative

Herschberg. Der Fußball-Bezirksligist SV Herschberg wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Souverän und mit nur einer einzige Saisonniederlage sicherte sich die Elf der Spielertrainer Jens Mayer und Markus Lechner mit acht Zählern Vorsprung die Meisterschaft und steigt in die Landesliga West auf.

Ausgerechnet am letzten Spieltag erwischte es den Meister. Beim TV/SC Hauenstein musste sich Herschberg mit 0:1 geschlagen geben. Ansonsten leistete sich der künftige Landesligist lediglich vier Unentschieden! Die meisten Tore (94), die wenigsten Gegentreffer (21) bescherten letztlich 79 Punkte. Der erste Platz in der Fair-play-Tabelle sowie der Titel des besten Torschützen der Liga für Angreifer Florian Weber polieren die hervorragende Bilanz weiter auf. „Wir wurden vor der Runde von vielen Vereinen als Favorit gehandelt. Da kam natürlich gewisser Druck auf. Den haben wir versucht von der Mannschaft zu nehmen. Das Team hat sich dann immer weiter entwickelt. Trotz eines guten Gefühls habe ich natürlich nicht erwartet, dass es so gut läuft“, sagt Spielertrainer Mayer. Präsident Uli Salzmann fieberte stets am Spielfeldrand mit und war bei den Spielen vor lauter Nervosität kaum ansprechbar. Doch auch ihm war bald klar, dass der Titel möglich ist. „Als wir in der Vorrunde trotz sieben Ausfällen in Göllheim 1:0 gewonnen haben, hatte ich erstmals das Gefühl, dass wir es schaffen. Die Einstellung der Mannschaft ist einfach super. Die Jungs wollten gewinnen, wollten die Meisterschaft“, betont Salzmann. Trotz des großen Erfolges bezeichnet Salzmann die Saison nach dem Fast-Abstieg vor zwei Jahren fast als schlimmste Runde. „Ich bin jetzt schon lange im Verein, fast zehn Jahre als Vorstand. Da ist man mit Herzblut dabei und ist viel aufgeregter als die Spieler. Und Meister wird man auch nicht alle Tage“, sagt er. Als Schlüssel zum Erfolg bezeichnet Coach Mayer den vorbildlichen Zusammenhalt in der Mannschaft und den gut aufgestellten Kader. „Das hat oft auch zu schweren Entscheidungen für uns Trainer geführt. Aber alle haben sich vorbildlich verhalten. Jeder hat seine Einsatzzeiten bekommen. Als dann auch Verletzungen dazu kamen, waren wir für den breiten Kader dankbar“, bilanziert Trainer Mayer. Der frühere Spieler des Oberligisten FK Pirmasens übernahm vor zwei Jahren zusammen mit Co-Spielertrainer Markus Lechner (ebenfalls früher FK Pirmasens) das Team. Im ersten Jahr belegte Herschberg den vierten Platz in der Abschlusstabelle. Im zweiten Jahr folgte sofort die Meisterschaft. Gerade der immer noch schnelle Abwehrchef Lechner, dazu Mayer mit dem erfahrenen Kapitän Jens Schüngel und Ex-Verbandsligaspieler Marius Müller im Mittelfeld und natürlich Goalgetter Weber im Angriff bildeten über die ganze Saison eine gut funktionierende Achse. „Markus ist mit 33 Jahren immer noch sehr schnell und könnte immer noch in fast jeder Oberligamannschaft spielen“, stellt Mayer seinem Co in sehr gutes Zeugnis aus. Grundsätzlich habe die Mischung im Kader gestimmt. Einige arrivierte Spieler, kombiniert mit jungen Akteuren aus teilweise unteren Ligen (wie beispielsweise Pascal Wolf, Andre Hampel), ergaben eine gesunde Mischung. Für die neue Runde in der Landesliga ist Mayer optimistisch. „Mit der Mannschaft mache ich mir in der Landesliga keine Gedanken um den Klassenerhalt. Da steckt viel zu viel Qualität drin“, ist Mayer sicher. Vorstand Salzmann freut sich bereits auf das Lokalderby gegen den SV Hermersberg, gegen den es schon Jahre lang keine Begegnung in der gleichen Liga mehr gab. „Hermersberg ist nur sechs Kilometer entfernt. Das gibt ein richtiges Derby mit hoffentlich vielen Zuschauern. Ansonsten gilt: Als Aufsteiger wollen wir nicht gleich wieder absteigen“, erklärt Salzmann. Doch wenn die Mannschaft mit dem gleichen Eifer und Spaß zur Sache ginge, sei ein guter Mittelfeldplatz drin. Finanziell sei die neue Liga kein Abenteuer. „Drei Fahrten sind etwas umfangreicher wie etwa nach Hüffelsheim. Aber außer den gestiegenen Schiedsrichterkosten gibt es keine Mehrkosten“, sagt Salzmann. Und da außer den Trainern niemand beim SVH Geld erhalte, gebe es auch nichts, was erhöht werden müsse.

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