Kaiserslautern Rang drei rückt näher

Augsburgs Keeper Marvin Hitz schaffte es, Leipzigs Schlussmann Fabio Coltorti auch. Vielleicht hatte OFC-Torhüter Daniel Endres genau diese Szenen im Hinterkopf, als er sich in der 89. Minute zu seinen Kollegen in die Lauterer Gefahrenzone begab. Doch das, was Hitz und Coltorti zuletzt so eindrucksvoll gelang, nämlich wichtige und späte Treffer, blieb ihm vergönnt.

„Sie wollten unbedingt die Niederlage abwenden, das hat man da deutlich gesehen“, sagte FCK-Trainer Konrad Fünfstück im Anschluss. Doch die verzweifelten Bemühungen des OFC halfen auch in der Schlussminute nicht. Im Gegenteil, Endres Ausflug hatte Konsequenzen. Maurice Deville fing den letzten Freistoß ab und schaltete blitzschnell. Stark, wie er den startenden Mario Müller auf die Reise schickte. Der stürmte auf das leere Offenbacher Tor zu, behielt die Übersicht und hatte das Auge für den mitlaufenden Mario Pokar – die Entscheidung einer äußerst ansprechenden Regionalligabegegnung (89.). „Für die Jungs war das ein besonderes Spiel, sie waren von Beginn an sehr präsent. Wir wollten, dass Offenbach unruhig wird, was uns auch gelungen ist“, bewertete Fünfstück das Aufeinandertreffen der besten Mannschaften der Rückrunde. „Wir wussten, dass sie bei hohen Bällen stark sind, sie haben ja sehr viele große Spieler. Unser Ziel war es daher, das spielerisch zu lösen“, fügte Calogero Rizzuto nach dem Abpfiff hinzu. Gerade auch der agile, 1,69-Meter große Linksverteidiger machte den hochgewachsenen und torgefährlichen Offenbachern das Leben schwer. Er überzeugte aber auch im Aufbauspiel und hätte die Roten Teufel sogar beinahe in Front gebracht. Sein sehenswerter Gewaltschuss aus rund 20 Metern donnerte aber nur ans Offenbacher Gebälk (17.). Den Kickers gelang nach vorne indes kaum etwas, was auch in einer souveränen Defensivleistung der Hausherren begründet war. „Da haben heute alle mitgeholfen“, lobte Thorsten Reiß seine Mitspieler, die diszipliniert die Kickers jäh und entscheidend störten. Dass sich auch die Offensivkräfte immer wieder erfolgreich in die Raumverteidigung einschalteten, stellte nicht zuletzt die Entstehung der Lauterer Führung unter Beweis. Manfred Osei Kwadwo, neben Keeper Julian Pollersbeck, dem starken Michael Schindele, Amin Younes und Mateusz Klich einer von fünf Lizenzspielern in der Startformation, unterband einen Angriff tief in der eigenen Hälfte und gab den Ball an Pokar weiter. Der FCK-Kapitän steckte auf Maurice Deville durch und der Luxemburger traf erneut (45.). Der OFC gab sich danach keinesfalls geschlagen, wollte mindestens einen Punkt mitnehmen, zwingend wurde er aber nicht mehr. Anders der FCK, der unter anderem durch den eingewechselten Daniel Hammel, vom klugen Ballverteiler Pokar in Szene gesetzt, die Entscheidung mehrfach hätte erzwingen können (85./87.). Auch wenn der Abstand der Pfälzer auf Rang drei auf zwei Zähler zusammengeschrumpft ist, für Konrad Fünfstück war die Tabellenplatzierung seiner Mannschaft auch nach dem bemerkenswerten Sieg über Offenbach zweitrangig. „Wir haben einen Ausbildungsauftrag“, erklärte er nüchtern. Die Ausbildung seiner Schützlinge scheint aber, das legte die Partie am Samstagnachmittag nahe, schon weit gediehen.

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