Kaiserslautern Perfekter Schuss mit schwachem Fuß

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Rodenbach. Buchstäblich in letzter Minute wurde das Anrennen des Verbandsligisten SV Rodenbach belohnt. Mit einem schönen Treffer sorgte Kevin Schehl für den 1:1-Ausgleich und rettete sein Team am Samstag in der Heimpartie gegen den SV Herschberg vor einer unverdienten Niederlage.

Verläuft ein Spiel nach dieser Dramaturgie, empfindet die Mannschaft, die sich auf den letzten Drücker zu retten vermochte, das Remis als einen „gefühlten Sieg“. Beim Trainer und den Spielern des SV Rodenbach war das aber nicht der Fall. Natürlich war der Jubel groß über Kevin Schehls Treffer, den er in der dritten Nachspielminute mit seinem „schwachen rechten Fuß“ von der Strafraumgrenze aus erzielte, mit einem perfekten Schuss. Aber wenige Minuten nach dem Schlusspfiff war die Freude schon verflogen, und der Schütze des 1:1 stellte mit ernster Miene fest: „Das Spiel hätten wir gewinnen müssen.“ Auch sein Vater, der Rodenbacher Trainer Stefan Schehl, sah es wie sein Filius. „Wir waren die bessere Mannschaft, hatten viele Torchancen und hätten den Sieg verdient gehabt.“ Aber der Coach konnte dem Remis, das er als „unglücklich“ bezeichnete, auch etwas Gutes abgewinnen. „Es war gut für die Moral meiner Mannschaft.“ Doch das 1:1 hatte nicht nur einen sittlichen Nährwert, es brachte seiner nach wie vor auf dem 13. Platz stehenden Elf auch einen wichtigen Punkt ein, mit dem sie den Abstand auf den unteren Tabellennachbarn, den Ludwigshafener SC, auf acht Zähler vergrößern konnte (die Vorderpfälzer verloren am Samstag beim ASV Fußgönheim mit 1:3). Damit sieht es sieben Spieltage vor Saisonschluss für die Schehl-Schützlinge in Sachen Klassenverbleib ziemlich gut aus. Aber natürlich wollten sie in der Partie nach ihrem ersten Auswärtssieg die volle Punktzahl einfahren. An Chancen dazu fehlte es ihnen wahrlich nicht. Allein Marco Heieck hätte gegen Herschberg für klare Verhältnisse sorgen können. In der 14. Minute bot sich dem mit 15 Treffern auf dem zweiten Platz der Torschützenliste der Verbandsliga rangierenden Stürmer die erste Einschussmöglichkeit. Doch er zögerte im gegnerischen Strafraum zu lange und ließ so dem Verteidiger Sebastian Donauer die Zeit, den Ball à la Mats Hummels wegzugrätschen. Danach scheiterte Heieck (32.) mit einem Schuss aus spitzem Winkel am gegnerischen Keeper Christian Schirrmann. Und in der dramatischen Nachspielzeit (90.+1) fehlte ihm ein Schritt, um den von Dennis Leist getretenen Flankenball am zweiten Pfosten im Tor zu versenken. Zuvor hatte es sein Teamkollege Tim Hotopp (83.) mit einem Kopfball aus kurzer Distanz und dann auch noch im Nachschuss versäumt, die Partie auszugleichen, in der die Gäste durch einen Konterangriff früh mit 1:0 in Führung gegangen waren (16.). Erst Kevin Schehl brach den Bann und bewahrte sein Team vor einer bitteren Niederlage.

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