Kaiserslautern NPD darf nicht zum Asternweg

Eine breite Solidarität hat sich mit den gut 100 Asylbewerbern im Asternweg entwickelt, nachdem die NPD für den 1. Mai einen Aufmarsch vom Messeplatz zum Asternweg angekündigt hatte. Die Stadtverwaltung hat inzwischen allerdings verfügt, dass der Zug der Neonazis nicht zum Asternweg führen darf. Die größte Demonstration zum Tag der Arbeit am Donnerstag wird der Deutsche Gewerkschaftsbund auf die Beine stellen, dem sich viele Bündnispartner angeschlossen haben.

Der DGB beginnt seine Veranstaltung um 10 Uhr auf dem Stiftsplatz. Gegen 10.30 Uhr startet der Mottozug, der den Slogan trägt: „Lautern bleibt bunt − nicht braun“, zum Volkspark. Nach einem ökumenischen Gottesdienst mit den Pfarrern Gerd Kiefer und Thomas Eschbach findet dort ein Internationales Freundschaftsfest statt: „In Kaiserslautern ist die Welt zu Gast bei Freunden“, lautet die Devise. Zum Tag der Arbeit spricht im Volkspark der Bezirksleiter der IG Metall Mitte, Armin Schild. Neben Musik vom Christoph-Kästel-Trio sind ein Kinderprogramm und Infostände geplant. Die Asylbewerber im Asternweg wurden für den 1. Mai in den Volkspark eingeladen. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt schilderte gestern, dass sich viele Einrichtungen gemeldet hätten, um ihre Verbundenheit mit den Asylbewerbern auszudrücken und sie einzuladen. „Mit diesen Einladungen wird auch ausgedrückt, dass der 1. Mai nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch der Tag der Solidarität ist“, sagte die Bürgermeisterin. Unter anderem seien von den Anwohnern rund um den Asternweg 60 Unterschriften gesammelt worden, mit denen sie ihre Solidarität mit den Asylbewerbern ausdrücken wollten. Die Stadt habe für den Aufzug der NPD die Auflage gemacht, dass sie ihre Wegstrecke ändern und den Asternweg nicht anlaufen dürften, doch habe die Partei bei der Stadtverwaltung Widerspruch gegen die Auflage eingereicht. Die Stadt habe diesem Antrag nicht stattgegeben, doch Wimmer-Leonhardt rechnet mit der Möglichkeit, dass die NPD gerichtlich dagegen vorgeht. Für die Asylbewerber organisiert das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum (ASZ) den Tag. Die Mitarbeiter haben ihnen auch den Hintergrund des 1. Mai geschildert und ihnen erklärt, was es mit der NPD auf sich hat, sagte gestern ASZ-Geschäftsführer Willi Schattner. Sie seien betroffen gewesen von dem NPD-Ansinnen, gerade auch weil sie sich im Asternweg sicher fühlten. Zudem sei ein Flyer gedruckt worden, sagte Schattner. Darauf würden die Neu-Lauterer in verschiedenen Sprachen in den Volkspark eingeladen. Wer der Einladung folge, erhalte Getränke- und Essensbons, die aus Spenden finanziert wurden: „Das soll eine Geste des Willkommens sein“, erklärte er. Auch Schattner sprach von einer großen Solidarität, die sich im Nachgang zu der NPD-Ankündigung entwickelt habe. (ita)

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