Kaiserslautern Nervensache

Eine Partie auf Augenhöhe sollte das Aufeinandertreffen des SSV Schopp und seines Mitfavoriten Affalterbach in Königsbach bei Pforzheim werden. Beide Mannschaften sind gleich stark, und beide Teams hegen Aufstiegsgedanken.

Der SSV trat mit Kai Wagner, Lara Hasenstab, Thomas Wuest, Eva Naudsch, Gianna Fiola gegen Affalterbachs Martin Leibig, Amy Sowash, Lars Walker, Kerstin Kohler und Yvonne Schlotterbeck an. Auf Position eins gab es die erste Überraschung: Wagner beendete seinen Wettkampf gegen den neu aufgestellten Leibig mit hervorragenden 394 Ringen. Bis zum Schuss 36 sah es so aus, als ob Leibig nach dreimal 99 Ringen das Match locker für sich entscheiden könnte. Dann versagten die Nerven. Schopps Jungtalent Hasenstab traf auf die Amerikanerin Sowash. Hasenstab eröffnete nervös mit einer 95er-Serie, was Sowash zur Führung mit einer 99 nutzte. Hasenstab konterte mit 98 Ringen, doch die international erfahrene Amerikanerin verwandelte mit 99, 100, 100 zum Schlussstand von 398 Ringen. Hasenstab schoss trotzdem beachtliche 388 Ringe. Der Schweizer Thomas Wuest traf auf Lars Walker. Mit 390 Ringen beendete Wuest seinen Wettkampf und musste zusehen, wie Walker Ring für Ring gleichzog mit ebenfalls 390 Ringen. Das bedeutete das erste Stechen des Tages. Eva Naudsch und Kerstin Kohler begegneten sich auf Augenhöhe, die Führung wechselte. Am Ende hieß es 391:392 für Kohler. Auf Rang fünf ging Gianna Fiola in ihrem ersten Einsatz nach der Geburt ihrer Tochter gegen die Nationalschützin Yvonne Schlotterbeck an den Start. Sie eröffnete mit einer 100er-Serie und deklassierte die Affalterbacherin mit 388:391 Ringen. Beim Stande von 2:2 hing nun alles vom Stechen Wuest gegen Walker ab. Der Stechschuss muss nach einer Vorbereitungszeit von zwei Minuten innerhalb 75 Sekunden geschossen werden. Wuest schoss eine 9 und Walker eine 10, damit endete der Nervenkrieg mit 3:2 für Affalterbach. Teamchef Fred Heitzmann sprach von einem „bärenstarken Kampf zweier Aufstiegskandidaten“ und einem erstligareifen Mannschaftsergebnis von 1960:1954. Der Mannschaftsschnitt von über 390 Ringen zeige, wie stark dieses Jahr die Liga sei. „Noch ist in Sachen Aufstieg nichts entschieden.“ (red)

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