Kaiserslautern Nachspielzeit:

Den SV Steinwenden sollte man nie auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn der Fußball-Landesligist zurzeit noch in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt ist, ist er doch in der Lage, auch Spitzenteams zu schlagen. Diese Erfahrung musste am Samstag der Ligazweite Eintracht Bad Kreuznach machen, der beim SVS seine zweite Saisonniederlage erlitt (0:3). „Sie haben uns nicht ernst genommen“, beschreibt der Steinwendener Spielertrainer Daniel Graf die allzu lässige Einstellung der Eintracht-Akteure, die dafür hart bestraft wurden. Da es für die Steinwendener auch noch das Kerwespiel war, gingen sie die Partie mit enormem Siegeswillen an. Nach Daniel Grafs frühem Führungstor war der SVS nicht mehr zu stoppen. Das Zuspiel kam von Andre Forsch, der dann in der zweiten Hälfte mit einem Schuss ins Eck auf 2:0 erhöhte. Yannik Brills Treffer zum 3:0 war für den Schützen ein besonderes Tor. Es war sein erstes in der Landesliga, was ihn einen Kasten Bier kostete. Und da er es auch noch an seinem Geburtstag schoss, musste er noch einen zweiten Kasten spendieren. Der Bezirksligist VfB Reichenbach gehört zu den Mannschaften, für die der fußballerische Ausnahmezustand zum normalen Ligaalltag zu gehören scheint. Benny Früh, der Spielertrainer des VfB, hat auch eine Erklärung für diese spektakulären Auftritte parat, die manchen schon an den Rand des Herzinfarkts gebracht haben. „Beim VfB ist diese Spielweise in der DNA drin.“ Was der Spielertrainer und Abwehrmann Benny Früh zuletzt im Auswärtsspiel beim SV Großsteinhausen erlebte – Rückenprobleme ließen ihn selbst nicht mit von der Partie sein –, war Fußball intensiv. So lagen die Reichenbacher nach etwa 20 Minuten mit 0:3 in Rückstand, was sie aber nicht daran hinderte, mal auf die Schnelle selbst drei Tore zu schießen, so dass es nach etwas mehr als einer halben Stunde 3:3 stand. Seine Mannschaft habe sich „in einen Torrausch“ reingespielt, beschreibt Früh die rasante Aufholjagd. Die zweite Halbzeit lief dann für Reichenbacher Verhältnisse ziemlich konventionell ab. Der Tabellenvierte beschränkte sich darauf, das Spiel durch Daniel Luthringshausers schönes Schlenzertor mit 4:3 für sich zu entscheiden. Erst in der zweiten Halbzeit erreichte das A-Klasse-Spiel zwischen dem SV Enkenbach und dem SV Alsenborn Derbytemperatur. Die Zweikämpfe wurden bissiger, und die Emotionen auf dem und um den Platz erhitzten sich. Doch auch in dieser intensiven Spielphase habe er nie das Gefühl gehabt, sagt der Enkenbacher Spielertrainer Babak Anisi, „dass wir das Derby verlieren könnten“. Sein Team hätte eigentlich schon zur Pause den Sack zumachen und 5:1 führen müssen. Doch da stand es nur 2:1 für den SVE, der am Ende mit 4:3 triumphierte. Die Seinen hätten streckenweise „ein bisschen zu locker gespielt“, sagt Anisi und illustriert dies anhand des dritten Gegentors. Das sei gefallen, weil einer seiner Verteidiger den Ball nicht einfach weggespielt, sondern leichtsinnigerweise versucht habe, den Alsenborner Stürmer „zu tunneln“. Lob spendete der Spielertrainer aber seinen Torschützen. „Sie haben bombastische Tore geschossen.“ Zwei davon gelangen Matthias Herm, der nach einem Dribbling das 2:1 und durch einen 16-Meter-Schuss in den Winkel das 4:2 erzielte.

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