Kaiserslautern Nabu: Vogelstimmen-Parcours im Volkspark

Zusammen mit Richard Hackländer vom Nabu suchen die Teilnehmer nach den verschiedenen Vogelarten im Volkspark.
Zusammen mit Richard Hackländer vom Nabu suchen die Teilnehmer nach den verschiedenen Vogelarten im Volkspark.

Einmal rund um den Volkspark ging es bei einer vogelkundlichen Führung des Nabus mit Dekan Richard Hackländer. Intensives Hinhören und das Beobachten durchs Fernglas ermöglichten den Blick auf die gefiederten Urheber des Frühlingskonzerts.

Über die östliche Terrasse am Wasser streicht noch der kühle Morgenwind. Ganz leichte Wellenkräusel beleuchtet die noch tief stehende Sonne durch das dichte Geäst der alten Baumriesen. „Stockenten gibt es hier mehr als genug“, stellt Dekan Richard Hackländer fest, als sich eines der Paare nahe der Besuchergruppe ins Wasser gleiten lässt.

Daneben sei hier auch die Reiherente vertreten. In der Mitte des Sees schwimmt ein Zwergtaucher. „Und der Höckerschwan kommt jetzt heran, weil er eine Fütterung vermutet“, meint Hackländer.

„Vogelarten liegen mir sehr am Herzen“

„Seit der frühesten Kindheit hat mich die Vogelwelt fasziniert“, erzählt der evangelische Geistliche. „Für mich ist die Beschäftigung ein Hobby und ein Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit.“ Kenntnisse darüber habe er sich über Jahre hin erworben und auch eine kleine Bibliothek dazu. Selbstverständlich sehe er sich auch in der Pflicht zur Bewahrung der Schöpfung. „Die vielen verschiedenen Vogelarten liegen mir sehr am Herzen.“

Ob er als Theologe und als Beteiligter in der Naturschutzbewegung nicht befürchten müsse, in die Parteipolitik verwickelt zu werden, wird er gefragt. „Diese Gefahr sehe ich nicht“, betont der Pfarrer, „das ist doch ähnlich wie bei den Demonstrationen für Demokratie.“ Hier handele es sich um die Mitte der Gesellschaft.

Kleiber läuft kopfüber

„Das eben war der Zilpzalp“, ruft Hackländer leise mit einer Geste zur Aufmerksamkeit mahnend seiner 20-köpfigen Besuchergruppe zu. Dies sei der einzige Vogel, der seinen Namen singe. Er brüte vermutlich auf der Insel, „denn dort ist sein Nistplatz sicher vor den Füchsen“. Der Zeitpunkt zum Beobachten der Vögel sei goldrichtig gewählt, meint eine der Teilnehmerinnen nach ein paar Schritten auf dem Parkweg. „Die Bäume schlagen jetzt gerade erst aus und dadurch können die Tiere im Geäst noch gut mit dem Glas beobachtet werden.“

Amseln werden gesichtet und ein Mal sogar ein Kleiber. „Kein anderer Vogel sucht den Baumstamm so ab wie der Kleiber“, stellt Hackländer fest. Durch die besondere Anordnung der Zehen könne er auf der Suche nach Insekten in den Furchen der Baumrinde mit dem Kopf nach unten laufen. Seine Nistplätze finde er in Baumhöhlen. Vor allem alte und auch im Absterben begriffene Bäume seien für ihn überlebenswichtig. „Besonders stehend totes Holz ist Leben“, bilanziert Hackländer.

23 Vogelarten entdeckt

Die Gästegruppe ist an einer weiten Rasenfläche angelangt. Fast alle Teilnehmer nutzen angestrengt die Ferngläser. In der jetzt angenehmen Wärme der Vormittagssonne wird die auffällige Zeichnung der Buchfinken bewundert. „Ihr Gesang (erkennbar an dem deutlichen Endtriller) hat vor allem zwei Funktionen“, erläutert der Pfarrer. Es werde angezeigt, wer der Herr im Revier sei. Und natürlich sei er auch dazu da, eine Partnerin anzulocken. Auf dem letzten Teil des Rundweges grüßt eine Ringeltaube vom Dachfirst eines nahen Mehrfamilienhauses. Man erkenne sie immer klar an dem fünfsilbigen Gurren.

23 Vogelarten verzeichnete am Ende das Beobachtungsprotokoll. Nabu-Vorsitzender Jürgen Reincke hat zusätzlich den großen Bildband ausgepackt und ihn Hackländer herübergereicht. Noch einmal können die „Stars“ des heutigen Vormittags auf Hochglanzfotos mit ihrer Gefiederzeichnung besprochen werden. Ganz wenige Exemplare sind dabei, die auf dem Rundgang nicht in freier Natur gesichtet wurden. Die Krähen zum Beispiel oder auch der Star. Am Ende gibt es Beifall, der vor allem dem vogelkundigen Mann der Kirche gilt.

Die Teilnehmer spähen angestrengt durch ihre Ferngläser.
Die Teilnehmer spähen angestrengt durch ihre Ferngläser.
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