Kaiserslautern Mit digitalen Lösungen zur Cebit nach Hannover

Die Firma Empolis zeigt, wie digitale Assistenzsysteme Menschen bei der Arbeit unterstützen können.
Die Firma Empolis zeigt, wie digitale Assistenzsysteme Menschen bei der Arbeit unterstützen können.

Bis zum 15. Juni läuft in Hannover die Messe für Informationstechnik Cebit. Daran beteiligt sind auch etliche Aussteller aus Kaiserslautern. Wir stellen stellvertretend drei der Exponate vor.

Mit großer Spannung erwarten die Schüler der Schülerfirma Revelc vom Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) die Cebit. Ein ganzes Schuljahr lang haben sich die 17 Schüler des Sozialkunde-Leistungskurses damit befasst, eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln und ein fertiges Produkt zu schaffen, wie Lehrer Mario Hoffmann schildert. Das Ganze sei Teil des Projekts Junior des Instituts der deutschen Wirtschaft. Die Idee der Schüler habe bereits große Aufmerksamkeit geweckt. Sie haben einen smarten Spiegel entwickelt, auf dessen Oberfläche sich der Benutzer Daten anzeigen lassen kann – Börsenkurse, E-Mails oder Wetterberichte, nennt Hoffmann Beispiele. Doch auch für Unternehmen und Messeunternehmen sei die Idee interessant. Etwa, wenn auf den Spiegeln in den Sanitärbereichen Termine veröffentlicht werden oder Werbung geschaltet wird. Der Spiegel sei ein ideales Werbemedium, die Inhalte können gezielt und präzise platziert werden, erklärt Hoffmann. Möglich macht dies ein Monitor, vor dem ein halbdurchsichtiger Spiegel angebracht ist. Werden Informationen auf den Monitor gespielt, können dies die Menschen vor dem Spiegel einsehen. Da die Schüler diese Idee ziemlich clever fanden, wollten sie ihre Firma clever nennen. Da es diesen Namen allerdings bereits gab, schrieben sie ihn spiegelverkehrt – und somit war der Name Revelc geboren, erklärt Hoffmann. Auf Einladung des Landes Rheinland-Pfalz stellen nun sechs Schüler ihre Idee auf der Cebit in Hannover vor – und rechnen damit, viele Kontakte zu knüpfen. Das Projekt sei nach diesem Schuljahr beendet, allerdings könnten die Schüler anschließend privat an ihrer Idee weiterarbeiten. Die Firma Empolis ist auf dem Stand des größten Ausstellers und Premiumpartner der Cebit, dem Cloud-Spezialisten Salesforce vertreten, berichtet Martina Tomaschowski, Mitglied der Geschäftsleitung. Das neue Format der Cebit, die die Digitalisierung greifbar machen will, unterstützte man gerne, sagt Tomaschowski. Dort zeige Empolis Cloud-Lösungen zur Digitalisierung des Kundenservices mittels künstlicher Intelligenz. „Mit smarten Technologien machen wir das komplizierte wieder einfach“, sagt Tomaschowski. Demonstriert werden zwei Softwarelösungen, die den Service von Firmen für Kunden einfacher gestalten wollen. Dazu gehören unter anderem Software-Lösungen für Kundenservicecenter. Ruft der Kunde bei einer Hotline an, führt eine Software im Hintergrund den Mitarbeiter durch einen Fragenkatalog, um das Problem des Kunden möglichst rasch zu lösen, wie Tomaschowski schildert. Ebenfalls möglich ist der sogenannte Self-Service, bei dem sich der Kunde selbst am betroffenen Gerät – etwa einer Waschmaschine – durchklickt und dabei mittels Software zur Problemlösung gelangt. „Er wird Schritt für Schritt zur richtigen Lösung geführt“, sagt Tomaschowski. Das zweite große Thema, mit dem Empolis auf der Messe vertreten sein wird, ist das Industrial Internet of Things. Darunter fallen Software-Lösungen, die an komplexen Anlagen Fehler vorhersagen und Ursachen frühzeitig erkennen. Der Vorteil: Anstatt von einem Ausfallen der Produktionsanlage überrascht zu werden, könne Verschleiß frühzeitig erkannt und durch rechtzeitige Reparatur behoben werden. „Die Digitalisierung macht die Menschen nicht unnötig, sondern sie werden von digitalen Assistenzsystemen unterstützt“, betont Tomaschowski. Von der Hochschule Kaiserslautern wird unter anderem der Arbeitskreis „Smart Machines“ mit einem Aquarium voller Roboter auf der Messe vertreten sein, wie Adrian Müller, Professor am Standort Zweibrücken im Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik, schildert. Der Arbeitskreis Smart Machines sei standortübergreifend organisiert und soll Ansprechpartner für Studenten sein und eine Vernetzung untereinander fördern. Auf der Cebit sollen mobile Roboter zeigen, wie Menschen und Roboter miteinander agieren und was dabei mittlerweile möglich ist, schildert Müller. So gibt es einen streikenden Roboter, einen ängstlichen Roboter und Beispiele für selbstlernende Systeme. „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch darüber kommen, wie sich die Zusammenarbeit mit Robotern entwickelt“, sagt Müller.

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