Kaiserslautern Mehr Schlagkraft für die Region

Die Science Alliance, ein Zusammenschluss von international renommierten Studien- und Forschungseinrichtungen am Standort Kaiserslautern, hat ein Konzept entwickelt, ihre Schlagkraft zum Nutzen von Stadt und Region zu erhöhen. Es soll ab 2015 umgesetzt werden. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ erläuterte Professor Dieter Rombach, Geschäftsführender Direktor des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE), das Vorhaben. Gemeinsam mit seinen Kollegen im Vorstand der Science Alliance hat er an dem Konzept zur Stärkung des Forschungs- und Technologiestandorts Kaiserslautern mitgearbeitet.

Durch eine gezielte Stärkung des Forschungs- und Technologiestandorts Kaiserslautern sieht Rombach ein enormes Entwicklungspotenzial für die Stadt Kaiserslautern und die Westpfalz. Dazu soll die seit 2007 bestehende Science Alliance ausgebaut und in Abstimmung mit Vertretern aus Wirtschaft und Kommunen in Stadt und Land enger zusammengearbeitet werden. In den letzten Jahren habe sich der Forschungs- und Technologiestandort Kaiserslautern sehr erfolgreich entwickelt. „Dieser Erfolg hatte viele Väter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Wissenschaftliche Institute haben sich aus der Technischen Universität heraus gegründet, die Entwicklungen im PRE- und PRE-Uni-Park haben Start-Ups erfolgreich begleitet, und die Weltfirma John Deere hat ihr europäisches Forschungszentrum in Kaiserslautern angesiedelt“, lässt Rombach Stationen der erfolgreichen, gemeinsamen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft in Kaiserslautern Revue passieren. Das neue Konzept der Science Alliance sieht die Bündelung interdisziplinärer Kompetenzen am Forschungs- und Technologiestandort Kaiserslautern vor. Sichtbare Kompetenzcluster sollen etabliert, Wirtschaftsinteressen aktiver mit einbezogen werden. Aus- und Weiterbildungsaktivitäten sollen sich stärker an Interessen der regionalen Wirtschaft orientieren. Eine transparentere Informationspolitik über die Leistungen des Standorts soll insbesondere Firmen ohne Standortkenntnissen zugute kommen. Die Arbeit der Science Alliance soll nach den Worten Rombachs durch die Ansiedlung nationaler und internationaler öffentlicher Leuchtturmprojekte weithin sichtbar gemacht werden. Diese könnten beispielsweise in den Bereichen Nutzfahrzeuge oder Energie erwachsen. Für Rombach eine Chance, die Anzahl von Studierenden an der Technischen Universität und der Fachhochschule Kaiserslautern zu steigern. Eine umfassendere Unterstützung für Start-Ups soll die Anzahl von Ausgründungen aus den beiden Hochschulen erhöhen. Erforderlich ist nach Einschätzung Rombachs auch eine zentrale Ansprechstelle für alle an den Kompetenzen des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern interessierten, insbesondere standortunkundigen Firmen. Zu den Maßnahmen, die Schlagkraft der Science Alliance zu erhöhen, müssten Marketing und Außendarstellung der Science Alliance verbessert werden. „Ich kann mir gut vorstellen, mich in zentraler Rolle bei der Umsetzung des neuen Konzepts für die Science Alliance zu engagieren“, sagt Rombach. Dieter Rombach, seit 1991 Professor am Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern, zeichnet seit 1996 für die geschäftsführende Leitung des Fraunhofer-IESE verantwortlich. Mit Beginn des Jahres 2015 wird er seine jetzige Position am Fraunhofer-IESE an Professor Peter Liggesmeyer, seinen langjährigen Kollegen in der Institutsleitung, übergeben. Als möglichen Standort für ein repräsentatives Büro der Science Alliance fasst Rombach existierende und geplante Objekte entlang der Trippstadter Straße ins Auge. Beispielsweise ein lange geplantes Gebäude auf dem noch leerstehenden Areal zwischen der Trippstadter Straße und den Einkaufsmärkten. (jsw)

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