Trainingstipps Mauerfußball
Eine Mauer, eine Garage oder einen Keller dürften die meisten haben, und dort allein zu kicken verstößt, wenn’s auf dem eigenen Grundstück ist, ohnehin nicht gegen die Coronabeschränkungen und mit Einhaltung der Regeln geht das auch mal draußen. Aber allein Fußball spielen, ist das nicht langweilig? Auf keinen Fall, findet Andy Reisinger, Jugendtrainer des 1. FC Kaiserslautern, der selbst aktiver Fußballer war. Er und seine Jungs spielen regelmäßig allein oder zu zweit und sind begeistert von dem, was man mit einer Wand alles machen kann.
„Im Endeffekt geht das sogar in der Garage“, sagt Reisinger. Er hat sich für die RHEINPFALZ ein paar Übungen ausgedacht, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen was bringen. Sein Sohn Fritz (19) macht die Profiübungen vor, Toni (7) zeigt die leichteren Varianten. Wie oft und wie schnell er die Übungen macht und wie weit er dafür von der Wand wegsteht, kann jeder selbst entscheiden. Je schneller und je mehr Ballkontakte, umso schwieriger wird’s.
Die Profitipps
Zwei Bälle gegen die Wand
Die Aufgabe: Zwei, drei Meter weg von der Wand stehen und zwei Bälle gegen die Wand schießen, immer mit der Innenseite. Den einen mit links, den anderen mit rechts. Langsam starten, dann immer schneller werden.
Unten spielen, oben werfen
Die Aufgabe: Den einen Ball mit dem Fuß flach gegen die Wand kicken, den anderen oben werfen und fangen. Einfachere Variante: nicht bei jedem Passen werfen.
Ball gegen die Wand jonglieren
Die Aufgabe: Den Ball gegen die Wand schießen und wenn er zurückprallt in der Luft annehmen und gleich wieder schießen. Die einfache Version: Der Ball darf einmal aufspringen, wenn er von der Wand zurückprallt. Variante: Dazwischen zwei-, dreimal jonglieren.
Übers Eck
Die Aufgabe: Zwei Meter Abstand zur Wand, einen Ball abwechselnd an die rechte, dann an die linke Wand spielen. An die rechte Wand mit dem linken Fuß, an die linke mit dem rechten.
Zwischen zwei Mauer
Die Aufgabe: In der Mitte stehen mit zwei Bällen, abwechselnd nach rechts und links gegen die Mauer schießen, so fest, dass er wieder in die Mitte zurückprallt, dann wieder spielen.
Tonis Varianten
Die Aufgabe: Den Ball hochhalten und zwischendurch gegen die Wand schießen.
Die Aufgabe: Mit einem Ball abwechselnd mit rechts und links gegen die Wand spielen. So wird der schwache Fuß – bei Toni ist das der rechte – auch trainiert.
Die Aufgabe: An der Wand entlanglaufen und den Ball dabei wie beim Doppelpass gegen die Wand spielen.
Die Aufgabe: Übers Eck einen Ball abwechselnd rechts und links gegen die Wand schießen.
Spiel für die ganze Familie
Mülltonne
Toni freut sich schon, weil er weiß, was jetzt kommt. Vater Andy rollt die Mülltonne an die Mauer und alle drei stellen sich davor auf. Die Aufgabe ist schwierig, und der Siebenjährige ist der Erste, der sie schafft: Der Ball muss erst gegen die Mauer und von dort direkt in die Mülltonne. Es gewinnt der mit den meisten Treffern.
Viel Spaß beim Mauer- und Mülltonnenfußball.
Zur Person
Andy Reisinger ist im eigentlichen Leben Bauunternehmer. Er war selbst Fußballer, war bis hoch zur Dritten Liga am Ball, spielte unter anderem für den FK Pirmasens, Wehen Wiesbaden, SV Elversberg und TuS Hohenecken. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen Fritz und Toni in Dansenberg. Vor zwölf Jahren hat er für Fritz im Garten einen „Fritzplatz“ gebaut, eine Betonbox zum Techniktraining mit vier Wänden und einem Netz für Fußballtennis. Zwei seiner Boxen stehen auch im Nachwuchsleistungszentrum der Roten Teufel, wo er als Trainer regelmäßig mit den FCK-Talenten übt (im Moment ist natürlich Pause).
Fritz Reisinger (19) ist auf dem Fritzplatz im Garten und auf den Trainingsplätzen des FCK groß geworden. Bis zur Winterpause spielte er in der U19-Bundesliga für den 1. FC Kaiserslautern. Zum 1. Januar wechselte er zum SV Elversberg, trainierte zuletzt mit dem Oberligateam der Saarländer, wohnt weiter in Dansenberg, geht aufs Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern und hält sich mit den Trainingsplänen seines Vereins, in der Box im Garten und mit Krafttraining fit.
Toni Reisinger (7) ist fußballverrückt und hat ebenfalls jede Menge Talent geerbt. Er eifert seinem Bruder nach und verbringt täglich zwei Stunden auf dem Fritzplatz, spielt mit Fritz oder seinem Vater, macht Übungen nach oder tritt im Fußballtennis mit Sonderregeln gegen sie an . Bei ihm darf der Ball mehrfach aufspringen. So gewinnt er schon mal gegen seinen Bruder, der auch sonst sein Vorbild ist. Wenn der Situps macht, macht Toni einfach mit und schafft dann spontan schon mal 100 Stück.