Kaiserslautern Maibaumfest in Erzhütten: Eine fast ausgestorbene Tradition

Ein Zeichen für das Erwachen der Natur: der Maibaum in Erzhütten steht seit Montagmittag.
Ein Zeichen für das Erwachen der Natur: der Maibaum in Erzhütten steht seit Montagmittag.

„Der Mai ist gekommen“ intonierte ein Ensemble des Kolpingblasorchesters Erfenbach, als der Maibaum mit einem von bunten Bändern geschmückten Tannenkranz auf dem Kerweplatz in Erzhütten 14 Meter in die Höhe ragte. Auf den Moment hatten viele Bürger der „Hütte“ seit 2019 gewartet.

Unbeschwert mit einer Weinschorle und einem frisch gezapften Bier vom Fass den 1. Mai willkommen heißen, beieinander stehen und sich über das junge Grün der Natur erfreuen, das wurde in den Jahren der Corona-Pandemie von vielen vermisst. „Endlich wieder ein schönes Maifest“, sagte Sebastian Staab, der Vorsitzende des Heimatvereins Erzhütten-Wiesenthalerhof 2000, der zum Aufstellen des Maibaums geladen hatte. Eine schöne Tradition, die während der Corona-Zeit so nicht möglich gewesen sei. Der Maibaum auf der Hütte, ein Symbol für die aufbrechende neue Jahreszeit, sei der einzige in Kaiserslautern, ergänzte Staab. Der Heimatverein sei gut durch die vergangenen Jahre gekommen und habe nicht ein einziges Mitglied verloren.

Ein besonderer Gruß galt dem Beigeordneten Peter Kiefer und Ortsvorsteher Thorsten Peermann. Kiefer, der sich im blauen T-Shirt des Heimatvereins zeigte, lobte den Verein dafür, dass er eine alte und beliebte Tradition hoch halte, sich zudem für Geflüchtete aus der Ukraine und für Geselligkeit in Erzhütten engagiere. Damit der Maibaum, ein Symbol für das Erwachen der Natur, auch stehen bleiben möge, erteilte ihm Kaplan Stefan Häußler den kirchlichen Segen. Eine Premiere beim Maibaumfest, bei der Staab, ehemals Ministrant, Häußler den Weihwasserkessel halten durfte.

Erst kurz vor dem Aufstellen hatte der Forstunternehmer Sebastian Rech mit Helfern den Maibaum, eine Douglasie, frisch im Wald geschlagen und geschält. Mit Hilfe einer Forstmaschine wurde der Baum in die Höhe gehievt und in einem Ständer sicher verankert. Mit jungem Birkengrün festlich geschmückt lud ein weiß überdachtes Zelt zum Frühschoppen und Mittagessen ein. Ein verführerischer Duft strömte aus Schneiders deutsch-thailändischer Küche. Frühlingsröllchen, gebratene Nudeln oder gebratener Reis mit Gemüse oder Hähnchen waren gefragt.

x