Stadtleben Loriots 100. Geburtstag: Barbara Rheinhardt spricht über ihre Bewunderung für den Humoristen

Großer Loriot-Fan: Barbara Rheinhardt.
Großer Loriot-Fan: Barbara Rheinhardt.

Ein – fast perfektes - Wohnzimmer und ein Mann in Anzug und Mantel: Es braucht nicht viel, um ein großes Fernsehpublikum zum Lachen zu bringen. Loriot gelang dieses Kunststück mit seinem Sketch „Zimmerverwüstung“ aus dem Jahre 1976. Wegen eines schiefen Bildes verwüstete er, in der Rolle eines Außendienstmitarbeiters, ungeschickt das komplette Zimmer. „Da kann ich auch heute noch jedes Mal herzhaft lachen“, sagt Barbara Rheinhardt aus Kaiserslautern. Die Theaterschauspielerin, die mit ihrer Gruppe „Inkognito“ die Sketche von Loriot nachspielt, kam bereits in den 1970er Jahren erstmals mit der Kunst des Humoristen in Berührung und schwärmt noch immer davon. „Ich bin sehr dankbar, dass wir das auf die Bühne bringen konnten. Das war mein Lebenswunsch“, sagt die Leiterin der Gruppe.

Proben unterbrochen

Ganz leicht war das jedoch nicht immer. Vor allem das Proben wurde das eine oder andere Mal zum Problem, ja fast zum Hindernis für das 15- bis 20-köpfige Ensemble. „Die Proben mussten auch schon unterbrochen werden, weil wir uns vor Lachen gekringelt haben“, berichtet Rheinhardt. Die letzten Sessions liegen allerdings schon einige Monate zurück. „Jetzt ist irgendwie die Luft raus. In diesem Jahr bin ich nicht aufgetreten. Ich habe mir das einfach nicht zugetraut“, sagt Rheinhardt. Gerne hätte sie etwas besonderes zum 100. Geburtstag der Schauspielerlegende gemacht, doch es sei nicht dazu gekommen, so Rheinhardt. „Das ist schade“, ergänzt sie knapp.

„Loriot im Deutschunterricht“

Ihrer Bewunderung für Loriot tat das allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil. Und so schwärmt die Leiterin der Theatergruppe auch noch heute von Loriot und schaut im Fernsehen alles, was über ihn gezeigt wird. „Er hat den Leuten auf den Mund geschaut und dieses Kleinkarierte und Verklemmte herausgehoben“, erklärt sie. Genau diese Dinge seien es dann, die auch ihr selbst im täglichen Leben auffallen, passieren und sie sich selbst wiederfindet. Loriot und seine Sketche leben also, auch noch zwölf Jahre nach seinem Tod und zu seinem 100. Geburtstag am Sonntag, weiter. Damit beide niemals aussterben, hat Rheinhardt den Wunsch, dass „Loriot Einzug in den Deutschunterricht hält“.

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