Kaiserslautern Licht und Schatten

Mit der 80er-Jahre-Musical-Show „I wanna dance with somebody“ tauchten die Besucher der Stadthalle Landstuhl am Samstagabend noch einmal ab in die Welt der 1980er. Mit Hits von Madonna, Michael Jackson, Cindy Lauper oder Whitney Houston brachte das Großstadt Entertainment Paderborn zusammen mit der Agentur Frank Serr das Lebensgefühl von damals für einen Abend zurück. 250 Zuschauer erlebten Licht und Schatten.

Es war die Zeit, als Stirnbänder und dicke Schulterpolster Mode waren und als Frauen begannen, sich mit Aerobic fit zu halten. Vor allem tolle Kostüme veranschaulichten den Lebensstil. Das prächtige Bühnenbild mit der Skyline New Yorks und der Freiheitsstatue führte das Publikum in die Glitzerwelt Amerikas, wo die Musikindustrie ihre Superstars aufbaute. Zugleich war es Hintergrund der Handlung, die dem Musical „Cinderella“ nachempfunden war und das Märchen von der armen Pechmarie illustrierte. Der König und Milliardär Elton (Michael Ewig) sucht für seinen Sohn, den Prinzen (Jo Schleker), eine passende Frau, die vor allem eins sein soll: „Sweet Sixteen“. Dafür organisiert er einen Ball. Da kommt nun die böse Stiefmutter ins Spiel (Daniela Tweesmann), die für ihre beiden Töchter (Je Ju Caron als ,Billie Jean’ und Ramona Akgören als ,Dirty Diana’) die Chance erkennt, einen Millionär zu angeln. Cindy hingegen ist das Aschenbrödel, das nicht mit auf den Ball darf. Mit Hilfe eines Frosches mit menschlicher Stimme wird sie jedoch zauberhaft eingekleidet. Auf dem Tanzvergnügen verliebt sich der Prinz prompt in diese Schönheit, während er die beiden anderen Töchter, die ihn umgarnen, missachtet. Und schon bald wird der Traum von der weißen Hochzeit Wirklichkeit. Vor diesem Hintergrund lief eine Show inhaltsleeren Pop-Kunstgewerbes mit kommerziell erprobten Schablonen ab, die zuweilen recht unbedarft und harmlos inszeniert war. Die beiden Stieftöchter erscheinen in ihrer Tölpelhaftigkeit arg übertrieben, während die Stiefmutter in ihrer Korpulenz recht steif wirkte. Steif waren auch die Tänze. Ihnen fehlte Power, und sie hatten keinerlei Ausstrahlung. Recht gut kam die Show gesanglich an, aber ohne Live-Band, mit der Rockmusik aus der Steckdose fehlte auch hier die richtige Ausstrahlung. So wirkte sie eher schal als mitreißend. Entsprechend leblos war auch das Publikum. Mit voluminöser Stimme konnte die „Stiefmutter“ gefallen, die bei Songs wie „The Best“ Tina Turners röhrendes Organ gut imitierte. Recht blasiert wirkten jedoch „Billie Jean“ bei Songs von Cindy Lauper und Samanta Fox sowie „Dirty Diana“ als Madonna. Eher überfordert war der „Prinz“ bei Michael Jacksons „Thriller“ mit seinem hektischen Falsetto-Flehen ebenso wie sein „Adjutant“ (Florian Hinxlage) als Billy-Idol-Parodist, während von dem König als Freddie Mercury gutturales Bettgeflüster zu hören war. Dass die Show trotzdem beim Publikum gut ankam, war den unvergesslichen Hits wie „Celebration“, „I wanna dance with somebody“ und „One Moment in time“ (Whitney Houston), „Time after time“ (Cindy Lauper), „Only You“ (Flying Pickets) sowie „Time of my life“ (Dirty Dancing) und „Together Forever“ (Kylie Minogue/Rick Astley) zu verdanken. Stehend applaudierte das Publikum und erhielt drei Zugaben.

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