Kaiserslautern Laurent lässt Dansenberg von der Vizemeisterschaft träumen

Blieb gegen Balingen cool und verwandelte den entscheidenden Siebenmeter: Loic Laurent.
Blieb gegen Balingen cool und verwandelte den entscheidenden Siebenmeter: Loic Laurent.

Loic Laurent hat den TuS Dansenberg am Sonntag im Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga Süd zu einem Last-Minute-Sieg beim Tabellenvierten HBW Balingen-Weilstetten II geworfen. Der Franzose brachte den doppelten Punktgewinn beim 28:27 (13:12) mit einem nervenstark verwandelten Siebenmeter noch im allerletzten Moment unter Dach und Fach.

Als Laurent zum Strafwurf antrat, war die Schlusssirene bereits ertönt. Da das Foul unmittelbar zuvor stattfand, wurde der Siebenmeter aber noch ausgeführt. Der Mittelmann, der kurz zuvor bereits den Ausgleich von der Linie erzielt hatte, ließ dem gegnerischen Torwart auch diesmal keine Chance und verwandelte sicher. Ausgerechnet Laurent möchte man sagen, denn der 26-Jährige konnte in dieser Spielzeit bislang nur selten an die teilweise überragenden Auftritte der vergangenen Rückrunde anknüpfen, in der er die Schwarz-Weißen zum Klassenerhalt führte. Der 1,93-Meter-Mann wurde seit dem Ende der vergangenen Spielzeit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Zuletzt machte ihm die Schulter zu schaffen, sein Comeback gegen Fürstenfeldbruck verlief überschaubar. Als etatmäßiger Siebenmeterschütze hat ihm Youngster Marc-Robin Eisel den Rang abgelaufen. Dennoch schritt Laurent wie selbstverständlich zur Tat, als es am Sonntag darum ging, Rang zwei zu verteidigen. Dank Laurent darf nun weiter von der Vizemeisterschaft geträumt werden. Dass Spitzenreiter HSG Konstanz den Platz an der Sonne noch abgibt, gilt unter Experten als ausgeschlossen. Das Team vom Bodensee (38:6) führt die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung vor Dansenberg (31:13) an. Acht Spieltage vor Schluss dürfte das Polster damit groß genug sein, um das Saisonziel Wiederaufstieg souverän zu erreichen, auch wenn das Rückspiel in Dansenberg noch aussteht. Die Bilanz der beiden Interimstrainer Tim Beutler und Jochen Schwartz ist beeindruckend. Von sechs möglichen Punkten gegen die Topmannschaften Rhein-Neckar Löwen II (27:27), Fürstenfeldbruck (25:20) und Balingen (28:27) holte das Duo fünf. Nach der Faschingspause übernimmt wieder Marco Sliwa, der sich nach einer verschleppten Grippe auf dem Weg der Besserung befindet. Mit Balingen erwischten die Westpfälzer zum Abschluss der Topspiel-Wochen einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner, der nach zuvor zwei Niederlagen in Folge unbedingt zurück in die Erfolgsspur wollte. Beide Mannschaften lieferten sich vor der Pause einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Führungswechseln (2:3/7:5/10:11/12:13). Auch nach dem Seitenwechsel schaffte es kein Team, sich abzusetzen. Durch einen Doppelschlag von Robin Egelhof und Sebastian Bösing ging Dansenberg mit zwei Toren in Front (24:22/52.). Balingen konterte mit einem 4:0-Lauf zum 26:24 (56.) und hielt vier Minuten vor dem Ende alle Trümpfe in der Hand. Als Lauterns Routinier Theo Megalooikonomou den Anschlusstreffer erzielte und Balingen kurz darauf eine Zeitstrafe kassierte, drehte Laurent mit zwei verwandelten Siebenmetern auf der Zielgeraden das Spiel. Auf dem Weg zurück zu alter Stärke, dürfte dem Franzosen das persönliche Erfolgserlebnis mit Sicherheit ein gutes Stück weiterhelfen. „Wir waren auch ein Stück weit zu naiv. Die Jungs haben oft auf die Pfiffe der Schiedsrichter gewartet, die einfach nicht kamen. Aber wir müssen die Fehler bei uns suchen, darauf muss man sich früher einstellen“, haderte HBW-Trainer Andre Doster. Die meisten Tore gegen Balingen erzielten Toptorjäger Jan Claussen (5) und Eisel (5/2). Weiter geht es für die Dansenberger am 9. März um 20 Uhr mit einem Heimspiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten TVS 1907 Baden-Baden. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz/Klier (Tor), Claussen (5), Eisel (5/2), Laurent (3/3),Schulze, Munzinger, Egelhof (je 3), Megalooikonomou, Bösing (je 2), Kiefer, Serwinski (je 1).

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