Kaiserslautern Kritische Stellen

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Eine kritische Stelle in der Innenstadt ist die Königstraße, sagt der ADAC-Spezialist Steffen Fitzer. Der Leiter der Abteilung Verkehr und Technik beim ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) Pfalz hält es für notwendig, die Autofahrer frühzeitig darauf hinzuweisen, dass das Teilstück der Königstraße vor der Einkaufsgalerie für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Der Autofahrer müsse weit genug vorher darauf aufmerksam gemacht werden. dass es vor der Mall links und nicht mehr geradeaus gehe. Das Durchfahrtsverbot vor dem „K in Lautern“, das von vielen Autofahrern immer noch missachtet werde, könnte eindrucksvoller gekennzeichnet werden. Als Beispiel nennt Fitzer Schilder mit fluoreszierendem Gelb, die mehr Signalwirkung ausstrahlten. Das sei die Lösung, „wenn’s nicht viel kosten soll“. Die Ampelregelung am Opel-Kreisel sei vom ADAC überprüft worden, stellte Fitzer fest. Die grundsätzliche Frage, die im Kaiserslautern immer wieder aufkommt, Ampel ja oder nein, stellt sich für ihn nicht. Bei Kreiseln in dieser Größenordnung sei eine Ampelregelung „sogar gefordert“. Fitzer ist der Meinung, dass sich die Situation dort „relativ gut eingependelt“ hat. Nach den Anfangsschwierigkeiten fließe der Verkehr dort gut. Das wisse er, weil der ADAC ein Beschwerdemanagement für seine Mitglieder anbiete. Sie meldeten sich, wenn sie im Stau stünden. Außerdem seien ADAC-Mitarbeiter vor Ort gewesen, die sich umgeschaut und auch mit der Stadtverwaltung gesprochen haben. Nur zeitweise habe sich die Lage am Opel-Kreisel gebessert, stellt dagegen Marcel Divivier-Schulz fest. Er ist Vorstandsmitglied im Autoclub Europa (ACE) Westpfalz und Regionalvorstand Mitte. So laufe es zu Stoßzeiten noch nicht rund am Opel-Kreisel, obwohl die Ampelschaltungen schon nachgebessert worden seien. Ein „großes Problem“ sei die Verkehrsführung in der Innenstadt, konstatiert Divivier-Schulz. Dazu zählt er die geänderte Verkehrsführung rund um die Mall. Vor der Durchfahrtsverbotszone in der Königstraße müsste seiner Meinung nach die Streckenführung nachgebessert werden. Das gelte etwa für den Verkehr, der von der Richard-Wagner-Straße nach links auf die Königstraße abbiege oder auch für die Durchfahrt zwischen Mall und St.-Franziskus-Gymnasium in Richtung Rathaus. Für große Laster sei die Rechtskurve zu eng gebaut. Den Zustand der Straßen in der Stadt bezeichnet der ACE-Verkehrsspezialist als schlecht. Als ein Beispiel nennt er die Rosen- und die Humboldtstraße. Sie müssten durch die Mall mehr Verkehr aushalten, ihre Fahrbahndecke sei nur noch ein Flickenteppich. Probleme sieht Divivier-Schulz auch bei den Ampelschaltungen in der Innenstadt, die er für zu kurz hält. Kritisch sei die Reichswaldstraße aus dem Gewerbegebiet West sowohl in Richtung Pariser Straße als auch in Richtung Berliner Brücke. Gerade in Stoßzeiten sei die Grünphase zu kurz, obwohl die Reichswaldstraße zur Kreuzung hin bereits auf zwei Spuren ausgebaut sei. Einen weiteren Schwachpunkt hat Divivier-Schulz am City-Parkhaus, dem früheren Hertie-Parkhaus, ausgemacht. Schon an der Richard-Wagner-Straße müsse der Autofahrer sehen können, ob in dem Parkhaus noch Stellplätze frei sind. Vor der Einfahrt stauten sich bereits morgens die Fahrzeuge, die wenden müssten, weil das Parkhaus voll sei. Kaiserslautern sei „eine autogerechte Stadt, die mit wenig Geld für Radfahrer umgebaut wird“, stellt Christian von Staden, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Rheinland-Pfalz, fest. Das Hauptproblem: „Es gib kein zusammenhängendes Netz, um von A nach B zu kommen.“ Die Stadt tue, was sie könne, habe aber nicht viel Geld. Grundsätzlich gelte: Ein fahrradfreundliches Netz, das auch für Fremde erkennbar sein, müsse man wollen, denn es gehe zu Lasten des Autofahrers. Das müsse den Bürgern verständlich gemacht werden. Seine Liste der Knackpunkte für Radfahrer ist lang. Straßen, in denen der Radfahrer nicht gerne fahre, seien die Pariser Straße in Richtung Gewerbegebiet, weil sie zum einen stark befahren sei, zum anderen keine Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert seien. Das gelte auch für Teile der Merkurstraße. Kritisch sei ferner der Abschnitt an der Fruchthalle in Richtung Mall. Als Radfahrer gerate man hier leicht zwischen anfahrende Busse und Autos, was Staden als „häufiger kritisch“ bezeichnet. Die Stadtverwaltung arbeite an einer Verbesserung, „aber die Straßen kann man eben nicht umlegen“. „Eine gute Lösung würde Millionen kosten“, konstatiert der Vorsitzende und meint die Anbindung von Hohenecken auf der B270 kommend in die Merkurstraße. „Da fahren nur die Hartgesottenen, denn da kann man leicht übersehen werden“, stellt er fest. Eine andere Möglichkeit, ins Gewerbegebiet zu kommen, gebe es nicht: „Wir haben schon diskutiert, aber es gibt keine Lösung.“ Schreiben Sie uns Wo hakt es im Verkehr in Kaiserslautern? Wie sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie uns eine kurze E-Mail an redkai@rheinpfalz.de.

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