Kaiserslautern Konsum, Müll und Pegida

Ihre Premiere im Edith-Stein-Haus feiert die Kaiserslauterer Kabaretttruppe Die Untiere am 21. und 22. Januar. Als Gastkünstler haben sie Thomas Nicolai dabei. Ihre Themenpalette erstreckt sich – wie in vorherigen Spielstätten Cotton Club und Bahnheim – von den „Niederungen“ des lokalen Geschehens bis zu nationalen Ereignissen und Entwicklungen, die mit spitzer Feder karikiert werden.

Vorfreude dominiert bei den Kabarettisten Marina Tamassy und Wolfgang Marschall im RHEINPFALZ-Gespräch. Man sei mit der Wahl der neuen Spielstätte sehr zufrieden und das aus mehreren Gründen: Einmal falle die Beeinträchtigung durch den laufenden Gastrobetrieb weg. Daneben seien die Bühne größer und geeignetere Nebenräume vorhanden als im Bahnheim. Dass im Auditorium bis zu 300 Besucher Platz finden, freut das Kabarettistenpaar ebenso. „Wir können in diesem Rahmen auch wieder Revuen planen“, so Marschall, der dies zum 1. Mai und zum 1. September vorhat. In Sachen Publikum setzen die beiden auf „ein treues Stammpublikum, das mit uns umziehen wird“, so Marschall. Man sei aber auch zuversichtlich, „verlorene“ Kabarettfreunde zurückzugewinnen, die sich mit den Rahmenbedingungen im Bahnheim nicht hätten anfreunden können. Der Vorverkauf laufe bislang sehr gut, allerdings gebe es für beide Abende ob der größeren Platzkapazität noch Karten. Auf ein gastronomisches Angebot müssen die Besucher auch im Stein-Haus nicht verzichten, allerdings würden „Fingerfood auf hohem Niveau und ausgewählte Weine“ vorab im Foyer angeboten und nicht während der Veranstaltung. Inhaltlich hat sich Marschall bei der Erstausgabe der Revue „Da lacht man scharf“ im Edith-Stein-Haus einen erneuten Rundumschlag in Sachen Kommunalpolitik vorgenommen. Der „neuerlich aufflackernde Müllskandal“ steht bei ihm auf der Tagesordnung, ebenso das Thema, wie sich nun die Opposition im Stadtrat findet. Und Marina Tamassy will zum Thema „Machtkampf mit Klausi“ (Weichel, d. Red) eine alte Bekannte aus ihrem Figurenfundus auferstehen lassen: Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt. Doch auch auf höhere Ebenen zieht es bekanntermaßen die Truppe, die durch Jungkabarettist Philipp Tulius und Pianist Edwin Schwehm-Herter komplettiert wird. So will Marschall nach den „Unsätzen“ des Jahres suchen, etwa: „Ich bin ja kein Nazi, aber man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass...“. Weiter stehen die Eigendemaskierung mancher Zeitgenossen per Facebook, das heutige Konsumverhalten und die Pegida-Bewegung auf seiner Liste. Und Tamassy will als Wutbürgerin Berta „aus dem Volk für das Volk“ slammen und singen. Dass Tamassy in ihrer Paraderolle als „Mutti“ Merkel dabei ist, versteht sich: Griechenland respektive der Euro-Ausstieg sind neben Rück- und Ausblick zur Jahreswende ebenso ihre Themen wie die Ängste der Bürger. Der Gast Thomas Nicolai tritt mit Teilen seines neuen Programms „URST“ an. Der Berliner Comedian bietet einen bunten Mix aus Comedy- und Music-Acts, wobei er seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen will. So tauchen neben der charmanten Chansonnette Madame Giselle Pop-Legende David Bowie und Singer-Songwriter Philip Poisel in seinen Nummern auf. (faro)

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