Kaiserslautern „Kloster Maria Schutz“ auch ohne Kloster noch beliebter Anziehungspunkt

Nach der Fronleichnamsprozession findet auf den Klosterwiesen des Klosters Maria Schutz das traditionelle Klosterfest statt – hi
Nach der Fronleichnamsprozession findet auf den Klosterwiesen des Klosters Maria Schutz das traditionelle Klosterfest statt – hier im Jahr 2019.

Nach der Fronleichnamsprozession lädt die Pfarrei Maria Schutz seit 1978 zum Klosterfest ein. Zum Feiern auf der Kirchenwiese in der Bismarckstraße zieht es längst nicht nur Katholiken. „Zum Kloster kommen Menschen aus der ganzen Stadt“, sagt Dekan Steffen Kühn, Pfarrer der Pfarrei Maria Schutz. „Auch wenn sie mit der Kirche nicht verbunden sind.“

Wenn es mal wieder heißt, „komm, wir gehen zum Kloster!“ sei damit die Kirche Maria Schutz gemeint, so Kühn. Der Begriff „Kloster“ habe sich im Laufe der Zeit in vielen Köpfen festgesetzt. Dabei hat Maria Schutz seine ursprüngliche Funktion als Kloster vor zehn Jahren verloren.

Mönche und Brüder des Ordens der Franziskaner-Minoriten waren es, die sich 1926 im Osten der Stadt niederließen und eine Klostergemeinschaft gründeten. Zusammen mit dem Bistum Speyer errichteten die Franziskaner 1928 die Kirche Maria Schutz. Personalmangel führte dazu, dass der Orden 2012 den Konvent auflöste.

Kirche und Klostergebäude ging aufs Bistum über

Die noch verbliebenen Franziskaner Pater Joachim und Bruder Sekundus folgten einem Ruf des Ordens in die Niederlassung Maria Eck am Chiemsee. Pater Ulrich Weinkötz und Pater Klaudiusz Okon wechselten als Priester in die Diözese Speyer. Sie blieben der Pfarrei, die sich damals in der Umstrukturierung zur Pfarreiengemeinschaft befand, erhalten. Pfarrer Okon ist heute Kooperator der Pfarrei Maria Schutz, Weinkötz Pfarrer im saarländischen Bexbach.

Nach dem Auszug der Ordensleute wechselten Kirche und Klostergebäude in die Hände des Bistums Speyer. Das Klostergebäude wurde komplett renoviert und den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Heute haben in dem Gebäude das Zentrale Pfarrbüro der Pfarrei Maria Schutz, die Wohnung des Pfarrers, eine Mutter-Kind-Gruppe des Jugendwerks St. Josef und eine ökumenische Arbeitsstelle des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche ihren Platz. Im Zentralen Pfarrbüro befinden sich die Arbeitsräume des sechsköpfigen Seelsorgeteams und der drei Sekretärinnen.

Klosterkeller, Klosterpforte, Klostergarten

Begriffe wie Klosterkeller, Klosterpforte oder Klostergarten, wie sie gelegentlich im Alltag verwendet werden, sprechen heute noch für eine enge Bindung vieler Katholiken an das Kloster Maria Schutz. Der Klosterkeller wird von der Pfarrei als Pfarrsaal genutzt. An der Pforte des ehemaligen Franziskaner-Klosters findet an Werktagen die Brotausgabe an Bedürftige statt. „Eine Tradition, die wir aus dem Kloster übernommen haben und mit Ehrenamtlichen weiterführen wollen“, so Kühn.

Der Klostergarten, der zum Messeplatz hin von einer roten Sandsteinmauer umschlossen ist, soll mit Hilfe eines neuen Hausmeisters wieder zur Blüte gebracht werden. Er dient dem Pfarrteam als grüne Lunge und der Jugend der Pfarrei zur Begegnung. Darüber hinaus erinnern die Wallfahrtstage und das wöchentlich mehrtägige Beichtangebot an das ehemalige Kloster Maria Schutz. Auf einer Gedenktafel in der Marienkapelle der neu renovierten Pfarrkirche erinnern die Namen verstorbener und auf dem Friedhof in Kaiserslautern bestatteter Ordensleute an das ehemalige Klosterleben in der Pfarrei Maria Schutz.

Klosterfest am Fronleichnamstag:

Gemeinsam laden die Stadtpfarreien Heilig Geist, Heiliger Martin und Maria Schutz am Donnerstag, 16. Juni, zur Feier des Fronleichnamsfestes ein.

„Ich freue mich, gemeinsam mit den Katholiken der Stadt Fronleichnam öffentlich zu feiern“, so Pfarrer Martin Olf von der Pfarrei Heilig Geist, die dieses Jahr das Fest ausrichtet. „Wir wollen zeigen, es gibt uns noch“, erinnert Olf an die beiden Jahre, in denen Fronleichnam wegen Corona in kleinem Kreis gefeiert wurde.

Die Feier beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst auf dem Stiftsplatz. Die Chöre der Stadtpfarreien sorgen mit dem Kolpingblasorchester für einen festlichen musikalischen Rahmen. Alle Kommunionkinder des Jahres 2022 sind eingeladen, in ihren Kommunionkleidern am Fest teilzunehmen. Nach dem Gottesdienst führt die Prozession mit einer Station vor den Stadtwerken durch die Bismarckstraße zur Kirche Maria Schutz. Als Volk Gottes mit dem geweihten Brot, der Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie als sichtbares Zeichen für unseren Glauben unterwegs zu sein, stärke die Gemeinschaft, so Olf.

Im Anschluss lädt die Pfarrei Maria Schutz auf der Kirchenwiese zum 42. Klosterfest ein. „Für Essen und Trinken ist gesorgt“, freut sich Dekan Steffen Kühn, Pfarrer von Maria Schutz, auf die persönliche Begegnung mit Menschen aus der gesamten Stadt.

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