Kaiserslautern Kleine Krokodile bärenstark

Fast unglaublich, aber wahr: Die zweite Wasserball-Mannschaft des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs bleibt auch nach ihrem Auftritt beim Oberliga-Vizemeister in der Erfolgsspur. Überraschend besiegte sie am Mittwochabend den WSV Vorwärts Ludwigshafen II mit 12:9 (4:1/3:3/1:1/4:4), holte den dritten Sieg im vierten Spiel und schob sich auf Tabellenplatz zwei vor.

Nichts war’s mit „personell aus dem Vollen schöpfen“ beim KSK: Nach den Absagen von Attila Chouchan, Felix Kabus und Jan-Philipp Minges konnte der immer noch angeschlagene Spielertrainer Stefan Raspudic nur neun Akteure um sich versammeln – darunter vier Damen. Auf der anderen Seite war die Zweitligareserve des WSV Ludwigshafen zwar auch nicht in Bestbesetzung, aber mit einem kompletten Kader angetreten. Umso verwunderter rieb man sich Mitte des zweiten Viertels im Ludwigshafener Südbad beim Blick auf die Anzeigetafel die Augen: Mit Eva Chouchan hatte die Jüngste im Wasser gerade ihren ersten Treffer in der Herrenliga erzielt und damit den Spielstand auf 7:1 aus Sicht der Lauterer geschraubt. Zuvor war Anita Raspudic zum 4:1-Pausenstand erfolgreich. Damit hatten auch die Gastgeber nicht gerechnet. Sie gingen die Partie zu locker an, leisteten sich Leichtsinnsfehler und spielten den hochkonzentriert zu Werke gehenden Krokodilen in die Karten. Die waren durch zwei Tore von Johannes Bröhl in Führung gegangen und hatten nach dem Anschlusstreffer durch ein von Victor Morenas del Pozo genutztes Überzahlspiel den alten Abstand wieder hergestellt. Sicherlich hatte der KSK in dieser Phase auch Glück, dass die Rheinstädter mehrfach an Pfosten und Latte scheiterten, allerdings waren die top motivierten Krokodile auch für die Abpraller schneller zur Stelle als der Gegner. Der wurde erst dann halbwegs wach, als Eva Chouchan für den erwähnten Sechs-Tore-Vorsprung gesorgt hatte (zwischenzeitliche Treffer durch Stefan Raspudic und Stefan Göde). Er kam bis zum Seitenwechsel auf 4:7 heran. Doch obwohl der Vizemeister in der zweiten Halbzeit alles nach vorn warf, sollte der Vorsprung der Lauterer nicht kleiner werden. Bis Mitte des letzten Viertels fielen die Treffer abwechselnd auf beiden Seiten, wobei für den KSK Anita Raspudic, Ulf Feddeck und Stefan Göde bis zum Stand von 10:7 erfolgreich waren. Mitten in der Schlussoffensive des WSV sorgte Stefan Raspudic zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit einem Doppelpack zum 12:7 für die Entscheidung. Ludwigshafen kam danach zwar noch zu zwei Treffern, allerdings mussten die Lauterer bei eigenem Ballbesitz nur noch die Zeit herunterlaufen lassen und konnten den viel umjubelten 12:9-Sieg nach Hause fahren. Mit 6:2 Punkten ist der KSK II nun erster Verfolger von Spitzenreiter SC Neustadt II (12:0) und steht direkt vor dem KSK I (6:4), der am Wochenende wieder an der eigenen Reserve vorbeiziehen könnte. Denn am Samstag steht für ihn die richtungsweisende Partie beim SC Poseidon Worms auf dem Programm (18 Uhr, Stadtbad). Im Vorjahr hatte der ehemalige Zweitligist nach einem personellen Neuaufbau die Qualifikation zur Oberliga verpasst und sich am Ende mit der Bronzemedaille in der Verbandsliga zufriedengeben müssen. In dieser Saison haben die Rheinhessen nach drei Partien zwei Siege auf dem Konto, wobei den Krokodilen insbesondere der 7:3-Erfolg beim SC Neustadt III zu denken geben dürfte. Neben ihrem starken Center haben die Wormser mit Heimkehrer Jan Hornuf einen Ex-Bundesligaspieler in ihren Reihen. Worms steht mit seinen 4:2 Zählern auf Rang sechs, könnte aber durch einen Erfolg an den drittplatzierten Lauterern vorbeiziehen. (sts)

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