Kaiserslautern Kinderschutzbund sucht ehrenamtliche Lernpaten

Lernpaten berichten: (von links) Michael Müller, Lieselotte Arnold und Heidi Laub.
Lernpaten berichten: (von links) Michael Müller, Lieselotte Arnold und Heidi Laub.

Der Kinderschutzbund Kaiserslautern-Kusel sucht Menschen, die sich als Lernpaten ein bis zwei Stunden in der Woche in einer Grundschule in Stadt oder Landkreis Kaiserslautern für ein Kind engagieren. Lernpaten haben der RHEINPFALZ von ihren Erfahrungen berichtet.

„Keiner darf verloren gehen“ ist das Motto des Projekts. Dessen Ziel ist es, die Bildungschancen von Grundschulkindern in benachteiligten Lebenssituationen zu verbessern. Dazu sollen die ehrenamtlichen Lernpaten zu festen Bezugspersonen der Kinder werden und diese – in enger Abstimmung mit der Klassenleitung – in ihrer Entwicklung begleiten.

Projektleiterin Susanne Lorenz berichtet von aktuell 13 Personen aus einem Kreis von 22 ehrenamtlichen Teilnehmern, die Kinder an sieben Grundschulen in Stadt und Landkreis betreuen. Viele Schulen wünschten sich weitere Lernpaten.

Lernpaten sind keine Nachhilfelehrer

Heidi Laub, Michael Müller und Lieselotte Arnold wurden in 30-stündiger Schulung auf ihre Aufgabe als Lernpaten vorbereitet. Alle Ehrenamtlichen werden durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch begleitet. „Wenn man selbst Kinder hat, weiß man, was Lernpaten dürfen und was nicht“, sagt Heidi Laub. Seit 2007 ist sie Patin, mithin die „Dienstälteste“ der Gruppe. Mit Eintritt ins Rentenalter hatte sie etwas Sinnvolles tun wollen. Der Tipp eines Bekannten, dass mit 80 Jahren nur fit sein werde, wer sich mit jungen Menschen umgebe, leuchtete ihr ein. In der Grundschule Otterbach betreut sie immer wieder ein Kind mit erhöhtem Betreuungsbedarf.

Sie seien keine Nachhilfelehrer, betonen die Paten. Dass sie die Schüler auch bei den Hausaufgaben unterstützen, habe sich automatisch ergeben. Michael Müller, der seit knapp zwei Jahren dabei ist, betreut aktuell in der Betzenbergschule zwei Mädchen mit Migrationshintergrund. Wenn den beiden Bulgarinnen die Worte fehlten, sei die Kommunikation schwierig, räumt er ein. „Ohne Sprachkenntnisse verstehen sie nicht, was sie lesen“, ergänzt Lieselotte Arnold. In elf Jahren als Lernpatin hat sie Methoden angesammelt, mit denen sich erst Buchstaben, dann Worte mit Dingen kombinieren lassen. Es brauche manchmal etwas Zeit, Vertrauen aufzubauen, schildern die Paten. Man müsse sie Zuverlässigkeit erleben lassen.

Grundlagen werden in Grundschule gelegt

In Abstimmung mit der Lehrkraft begleiten Paten ein Kind einmal, manchmal auch mehrmals pro Woche in die Grundschule. Die Lernpaten helfen zum Beispiel Scheidungskindern, deutschen ebenso wie nichtdeutschen Grundschülern. Die Betreuung und erst recht der Erfolg verschafften den Kindern einen Sonderstatus in der Klasse, meinen die Paten. Das Projekt sei wichtig, sind sie überzeugt, schließlich würden die Grundlagen für die Kinder in der Grundschule gelegt.

Info

Eine Info-Veranstaltung zum Lernpaten-Projekt findet am Freitag, 5. April, ab 18 Uhr in den Räumen des Kinderschutzbunds in der Moltkestraße 8 statt.

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