Kaiserslautern Keine Sorge um die Szene

Es ist einfach immer wieder schön zu erleben, wie die Kaiserslauterer Musikszene seit Jahrzehnten vielversprechende Talente und dann nicht selten sich daraus entwickelnde gute Solisten und Bands hervorbringt. So lange es dafür so konkrete Beispiele wie jene am Freitagabend im bestens besuchten Jugend- und Programmzentrum (Juz) zu erleben gibt, so lange muss man sich um deren Fortbestand wohl auch keine Sorgen machen.

Den Einstieg übernahm der Landstuhler Sänger, Gitarrist und Komponist Luca Tarantini, der unter dem Namen Jämmerlappen ein augenzwinkernd an sein Pseudonym angelehntes Repertoire aus zurückhaltenden, eher melancholischen Titeln präsentierte. Seine von solide integrierten Blues- und Folkeinflüssen gekennzeichneten, anspruchsvollen Songs entwickelte der erst 20-jährige Musiker mit angerauter, manchmal noch etwas mehr Schliff benötigender Stimme (was wohl die zunehmende Erfahrung bringen wird) über einem sauberen Gitarrespiel, das auch in schwierigem tonalen Gelände akkurat die Spur hielt. Mit Songs wie „Red Lights“ und „Traces“ schuf Tarantini damit schon mal eine tragende atmosphärische Basis für die nachfolgenden Beiträge. Ungleich härter ging es im Anschluss mit der Band Amox aus Bann zu. Das hob die Stimmung im Haus weiter an und sorgte dabei in Sachen Programm öfters mal für Überraschungen. Denn Sänger/Gitarrist Niklas Makarenko, die Gitarristen Sebastian Schweitzer und Steffen Klingel, Bassist Tim Hochwärter und Schlagzeuger Karsten Gros spielten nicht nur eher selten live gespielte Ohrwurm-Oldies à la „Born To Be Wild“ und „Hang On Sloopy“, sondern interpretierten sie zugleich eben zumeist in jenen extra-harten, tempomäßig ordentlich aufgebohrten Versionen. Da ging heftig die Post ab und das Publikum beständig mit. Nochmals geschärfter Rock, nochmals Landstuhl als Ursprungsort: Das ebenfalls junge Quartett The Yellow Starfish fügte sich als Dritter im Bunde bruchlos in die ausgedehnte Juz-Dreifach-Konzert-Nacht ein, drehte den Inhalt der Texte in ihren selbstgeschriebenen Titeln aber in eine neue Richtung. Nachdenkens- und Bemerkenswertes aus dem eigenen Erleben, oft aber auch kritische politische Inhalte („Kim Jong-un“) bestimmen das musikalische Programm, das Maximilian Kries (Gesang, Gitarre), Marius Lutz (Gitarre), Andreas Neger (Bass) und Felix Kries (Schlagzeug) über geradlinigem, mitreißendem Rocksound zu bieten haben.

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