Kaiserslautern Kein Beinbruch, aber bitter

Dunkle Wolken über dem Möslestadion: Die U17 des FCK hat verloren, der Abstieg steht fest. Trainer Sven Höh ruft seine Jungs zus
Dunkle Wolken über dem Möslestadion: Die U17 des FCK hat verloren, der Abstieg steht fest. Trainer Sven Höh ruft seine Jungs zusammen und versucht, sie aufzubauen.

«Freiburg.»„Dominique Heintz und Willi Orban haben in der Jugend auch ein Jahr Regionalliga gespielt“, versuchte sich Manfred Paula, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FCK, nach dem Abpfiff zu trösten. Die U17 des 1. FC Kaiserslautern hatte gerade 2:3 gegen den SC Freiburg verloren und ist damit aus der Bundesliga abgestiegen.

Am Ende gab es tröstende Worte von Trainer Sven Höh, der stolz war auf seine Jungs, darauf, wie sie bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben hatten. Die Ausgangslage war schwierig. Der FCK hatte zwölf Punkte auf dem Konto und fünf Zähler Rückstand auf den FC Augsburg, der als Elfter über dem Strich lag. Und dann war da noch die lange Pause: Das letzte Ligaspiel lag wegen der EM-Spielpause einen Monat zurück. Am 28. April hatte der FCK 2:0 gegen Augsburg gewonnen. 20 Tore hatten die kleinen Roten Teufel bis vor der Freiburg-Partie geschossen und 52 Treffer kassiert. Doch das alles drängten sie noch mal in den Hintergrund und wollten nur eins: Das Spiel im Möslestadion gewinnen. Vor Anpfiff liefen auch die Auswechselspieler auf den Rasen und bildeten mit der Startelf einen Kreis. Das Team versuchte alles, auch als es in Rückstand geriet (47.). Auch als drei Minuten nach dem Ausgleich durch Yannik Haupts Tom Fladung mit Rot vom Platz musste und als der Schiedsrichter einen Foulelfmeter pfiff, über den sich Höh später ärgerte: „Das war keiner.“ Und als nach dem Treffer Freiburg mit dem 3:2 den Stoß Richtung Abstieg setzte. Doch selbst der tötete die Hoffnung nicht, die in den kleinen Roten Teufeln keimte. Bezeichnend jene Szene aus der Schlussminute: Es war der sechste Eckball für den FCK (Freiburg hatte insgesamt drei), und fast hätte Lorenz Otto noch ein Tor gemacht. Der Keeper der Roten Teufel war nach vorn gestürmt und hatte sich mit dem Kopf voraus in den Eckball geworfen. „Es sind Kleinigkeiten, die in so einem Spiel dann den Ausschlag geben“, versuchte Höh die Situation wieder etwas nüchterner zu sehen. Er sah das Spiel als Teil eines Lernprozesses für die Jungs. Nach Abpfiff rief er sie noch mal zum Kreis zusammen und erklärte ihnen, dass es genau dieser Kampfgeist sei und das Nicht-Aufgeben, das sie weiterbringe. Paula haderte mit dem Schicksal. „Das hätten wir heute noch rocken können. Die Mannschaft hat noch mal ein Riesenspiel abgeliefert.“ Der Abstieg ist für ihn kein Beinbruch. „Wir setzen jetzt alles daran, einen Kader zusammenzustellen, mit dem wir nächste Saison nach oben gehen.“ Der Knackpunkt für die U17 sei gewesen, dass sie in der Rückrunde zu viele Punkte liegen gelassen habe, obwohl sie gegen viele Gegner auf Augenhöhe gewesen sei. Aber auch die Trainerwechsel hätten es dem Team nicht gerade leicht gemacht. Das alles tröstete die Jungs im FCK-Trikot aber in dem Moment nicht. Sie lagen mit verheulten Augen auf dem Rasen und versuchten zu verstehen, was da gerade passiert war und dass sie, obwohl sie alles versucht hatten, das nicht geschafft haben, was sie alle so sehr wollten: gegen Freiburg gewinnen und in der Bundesliga bleiben. Sport

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