Kaiserslautern Kabinenpredigt mal anders

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Es dürfte fast wie eine Predigt klingen, was Hans Werner Moser heute in der Kabine auf dem Betzenberg sagen wird. Er wird von den großen Schlachten erzählen, die im Stadion geschlagen wurden, wird an die Tugenden appellieren und wird erklären, dass Betzenberg heißt, „mit allem, was wir haben, mit allem, was wir können, dagegenzuhalten“. Moser will, dass die U23 des 1. FC Kaiserslautern Kickers Offenbach zeigt, wer Herr im Haus ist.

Moser möchte seine Jungs mit der Ansprache einstimmen auf die wichtige Phase, die jetzt beginnt. Acht Spiele gegen den Abstieg, fast alle gegen direkte Konkurrenten. „Das ist fast wie eine direkte Abstiegsrunde“, sagt er. Und fordert, dass seine Elf „von der Härte her an die Grenze des Erlaubten“ geht. „Offenbach muss merken, auch wenn das Stadion weitgehend leer sein wird, dass es der Betzenberg ist.“ Moser weiß, wovon er spricht. Er kennt die legendäre Stätte aus den 70er-Jahren. „1972 war ich das erste Mal mit meinem Papa hier.“ Und aus der Zeit, in der er selbst dort gespielt hat. In der Saison 1984/85 stieß er als 18-Jähriger von der U19 des FCK zum Team. In dem Jahr, als ein gewisser Gerry Ehrmann vom 1. FC Köln kam, Hans-Peter Briegel nach Verona ging, Ronnie Hellström nach Sundsvall/Schweden wechselte und Franco Foda nach Bielefeld. 115 Erstligaspiele hat der rechte Verteidiger im Trikot der Roten Teufel erlebt und weiß, was es heißt, mit den Fans im Rücken eine Schlacht zu schlagen. „Auch wenn wir kein volles Haus haben, will ich sehen, dass die Leute, die für uns da sind, spüren, das ist Betzenbergfeeling im Kleinen und dass wir richtig hingehen.“ Dass der Auswärtsfanblock im Stadion in Koblenz gut gefüllt war, hat ihn gefreut, was das Trainerteam und die Spieler aber geärgert habe, war, wie sie die Fans enttäuscht haben. „Wir haben die Tore teils selbst mit geschossen. Beim ersten haben wir nicht richtig attackiert, das zweite war ein Einwurf über die komplette Abwehr, das dritte ein unnötiger Freistoß, wo die Zuteilung nicht stimmte“, zählt der 51-Jährige auf. Für das Spiel heute um 19 Uhr gegen Kickers Offenbach hofft er, dass seine U23 die Fehler minimiert und marschiert. Moser: „Es gibt keine Ausreden mehr. Offenbach, Pirmasens, VfB Stuttgart, Nöttingen, Watzenborn-Steinberg, das sind alles zumindest von der Tabelle her direkte Konkurrenten, und insbesondere bei Heimspielen fordere ich alles, was wir haben.“

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