Kaiserslautern „Jetzt-erst-recht-Meisterschaft“ mit Ansage

ZWEIBRÜCKEN. Am achten Spieltag der jetzt zu Ende gegangenen A-Klassen-Saison hat der TSC Zweibrücken die Tabellenführung übernommen – und nicht wieder hergegeben. Der Zweibrücker Traditionsverein machte am 27. April mit einem 4:1-Erfolg beim FC Fischbach die Meisterschaft klar, der vorzeitige Titelgewinn war Krönung und logische Folge einer überragenden Saison.

Die Meister-Mannschaft um Spielertrainer Sanel Nuhic kam mit nur einer Niederlage aus, die bestechende Form der Truppe brachte ihr zudem den Gewinn des Kreispokals ein – durch ein 2:0 gegen den FK Clausen. Am Wattweiler Berg in Zweibrücken, der Heimatadresse des TSC, gab es Anfang des Jahres schon mal was zu feiern, nämlich den Titel Zweibrücker Hallenstadtmeister. Zu dem Zeitpunkt war Winterpause im Feldrundenbetrieb, der TSC Zweibrücken befand sich schon stramm auf Meisterschaftskurs. Nach den 15 Spielen der Hinrunde standen zwölf Siege, zwei Remis und eine Niederlage zu Buche, die Bilanz der Rückrunde sieht mit 14 Siegen und einem Unentschieden noch beeindruckender aus. „Es ist optimal gelaufen“, bilanziert Sanel Nuhic die Meistersaison, Zweifel am Gelingen des Projekts Titel seien ihm nie ernsthaft in den Sinn gekommen. Die Motivation, sich in der Saison 2013/14 besonders ins Zeug zu legen, entsprang bei den Sportclub-Fußballern einer tiefen Frustration aus der Vorjahressaison. Am Sonntag, dem 26. Mai 2013 ließ eine 2:3-Heimniederlage gegen den FC Fehrbach die Aufstiegsträume der TSC-Kicker platzen. An diesem letzten Spieltag der Vorsaison erlebte Nuhic seine Mannschaft nach dem Abrutschen von Rang zwei auf Rang drei und damit der verpassten Relegation zutiefst niedergeschlagen. „Es war eine bittere Erfahrung“, sagt er, die Enttäuschung sei in der Folge aber in eine „Jetzt-erst-recht-Einstellung“ umgeschlagen. Insofern sei die diesjährige Meisterschaft eine mit Ansage gewesen. „Spieler, Betreuer, Vorstand und das gesamte Umfeld haben es unbedingt gewollt.“ Dabei sollte die Entscheidung nicht erst am letzten Spieltag fallen, ein Wechselbad der Gefühle wie in der Vorjahressaison habe man sich ersparen wollen – auf Kosten der Spannung an der Tabellenspitze. „Unser Plus war, dass wir keine echte Schwächephase hatten“, spricht Sanel Nuhic von einer sehr konstanten Saison. Nur in zwei Spielen habe es Durchhänger gegeben, beim 2:2 auf eigenem Platz gegen den FC Knopp am dritten Spieltag und später bei der 1:2-Pleite beim SV Palatia Contwig Anfang Oktober. Angesichts der vielen jungen Spieler sei diese Konstanz schon etwas überraschend. Ein Schlüssel zum Erfolg sei gewesen, dass die Emotionalität der jungen Heißsporne habe „kanalisiert“ werden können. Überschäumendes Temperament könne eine Mannschaft sehr aus dem Tritt bringen. Um dem vorzubeugen, greife man beim Sportclub auf ein probates Mittel zurück. „Wer über die Stränge schlägt, wird bestraft. Eine Gelbe Karte wegen Meckerns kostet 25 Euro“, erklärt der TSC-Trainer und deutet an, dass auch er schon mal wegen eines solchen „Delikts“ in die Tasche greifen musste.

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