Kaiserslautern IG Metall: Betriebsräte sind gut fürs Betriebsklima und bringen Unternehmen voran

Im größten Metall verarbeitenden Betrieb in Kaiserslautern, dem Opel-Werk, sind die Betriebsratswahlen schon über die Bühne.
Im größten Metall verarbeitenden Betrieb in Kaiserslautern, dem Opel-Werk, sind die Betriebsratswahlen schon über die Bühne.

Bundesweit laufen derzeit in Firmen und Unternehmen die Betriebsratswahlen. Auch rund 11.000 Beschäftigte in der Metallbranche im Raum Kaiserslautern sind dazu aufgerufen, an die Wahlurnen zu gehen. Die IG Metall in Kaiserslautern unterstreicht die Wichtigkeit der Mitbestimmung und wirbt für die Gründung von neuen Betriebsräten.

Bernd Löffler, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Kaiserslautern, und seine Mitstreiter haben alle vier Jahre mit den Betriebsratswahlen einiges zu tun: Schulungen für Wahlvorstände, Beratungen bei der Erstellung von Wahlflyern und, was ihn immer besonders freut: Anfragen von Betrieben bearbeiten, die zum ersten Mal einen Betriebsrat wählen möchten. „Das erste Treffen ist dann meist sogar konspirativ, irgendwo in einer Kneipe oder im Wohnzimmer“, berichtet Löffler. Denn: Insbesondere in kleinen Betrieben – Betriebsräte können ab fünf Mitarbeitern gebildet werden – werde der Wunsch nach einem Betriebsrat vom Arbeitgeber oftmals als Misstrauensvotum gewertet.

Ein Trugschluss, wie Alexander Ulrich, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall, unterstreicht: „Für den Interessenausgleich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist es viel besser, wenn es einen Betriebsrat gibt.“ Zudem sei es für das Betriebsklima förderlich.

Auch Start-ups werden angesprochen

Harald Hatzfeld, der Vorsitzende des Betriebsrates von John Deere, pflichtet bei, dazu gebe es sogar Statistiken. Und: Dass Entscheidungen, die den Betrieb betreffen, kritisch von Arbeitnehmerseite hinterfragt werden, sei kein Schaden. „Das führt unterm Strich zu runderen Entscheidungen“, ist seine Erfahrung. Ulrich bekräftigt, dass das Thema Betriebsrat nicht nur die klassischen „Blaumann-Betriebe“ etwas angehe, auch Technologie-Unternehmen und Start-ups sollten sich angesprochen fühlen. Hatzfeld kommt aus einem sehr technologie-affinen Betrieb, dem im PRE-Park angesiedelten Technologiezentrum des Landmaschinenherstellers John Deere. Die Meinung, dass man seine Interessen auch gut allein vertreten könne, habe sich seit der Gründung eines Betriebsrates dort – hier sei sogar das Unternehmen auf die Arbeitnehmer zugekommen – geändert. „Im Kollektiv fällt das doch leichter“, so Hatzfeld.

Wahlen alle vier Jahre

Alle vier Jahre werden bei den Wahlen die Zusammensetzungen der Betriebsräte neu bestimmt, allerdings sei es ohne Probleme möglich, außerhalb dieses Rhythmus’ einen Betriebsrat neu zu gründen, bekräftigt Löffler. Wie viele Mitglieder ein Betriebsrat hat, hängt von der Anzahl der Mitarbeiter ab: Firmen mit fünf bis 20 Mitarbeitern wählen beispielsweise einen Betriebsrat, ab einer Betriebsgröße von 200 Mitarbeitern fungiert ein Mitglied des Betriebsrates sogar hauptamtlich. Unabhängig davon gebe es viele Weiterbildungsangebote für (angehende) Betriebsräte.

Gründung jederzeit möglich

Bereits durch mit den Betriebsratswahlen ist der größte metallverarbeitende Betrieb in Kaiserslautern, das Opelwerk. Die Liste der IG Metall konnte mehr als 95 Prozent der Stimmen erlangen, alle 15 Betriebsräte des Unternehmens stammen von der IG-Metall-Liste, berichtet Thorsten Zangerle, der Vorsitzende des Opelbetriebsrates.

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