Kaiserslautern Glenn Miller als Geburtstagsständchen

Geburtstagsstimmung auf dem Bremerhof: Zum zehnten Mal begannen dort am Donnerstagabend die beliebten „Bremerhöfer Jazzsommer“-Konzerte. Und wie sich das für einen solchen besonderen Auftakt gehört, spielte mit den Ambassadors auch eine ganz besondere Band.

In seinem Grußwort lobte Bremerhof-Chef Alf Schulz zunächst das Publikum, das zum Auftakt der Konzertsaison selbst bei diesmal nicht ganz so einladendem Wetter wieder in bemerkenswerter Fülle dabei sei. Was die Konzerte selbst angehe, so freue er sich darüber, dass wieder „14 tolle Wochen“ mit guten Auftritten auf einen warten. Auch Franz Wosnitza, der musikalische Leiter der „Bremerhöfer Jazzsommer“-Reihe, hatte einige statistische Angaben parat und verwies in seiner Begrüßung auf die 148 erfolgreichen Konzerte mit Musikern aus 13 Nationen, die bislang während des „Jazzsommers“ hier aufgetreten seien. Zusätzlich erfuhr man von ungezählten Anfragen von Bands, die in jedem Jahr um einen Auftritt auf dem Bremerhof nachfragten. Gemeinsam erhob man auf und vor der Bühne die Gläser auf die bisherigen und die noch erwarteten Erfolge. Bei dieser Gelegenheit wurde auf der Bühne auch gleich ein gläserner Pott überreicht, in dem ab sofort die traditionell während der Veranstaltung umhergehende „Künstler-Kollekte“ für die Auftretenden eingesammelt wird. Den diesmal zusammengekommenen Betrag spendete die Band übrigens komplett für einen guten Zweck. Jene Formation, die in der ersten der angekündigten „tollen Wochen“ den Jubiläums-„Bremerhöfer Jazzsommer“ einläutete, lieferte am Donnerstagabend in der Tat einen dem Anlass angemessenen markanten Einstieg in die aktuelle Saison. Die Band The Ambassadors, ein Jazz-Ensemble des Stabsmusikkorps der US-Luftstreitkräfte in Europa (USAFE Band), blickt inzwischen auf eine fast 70-jährige Tradition mit zahlreichen internationalen Auftritten zurück. Entsprechend hoch sind Qualität und Reputation der Ambassadors. Der Auftritt der in Ramstein stationierten zwölf musikalischen Botschafter (so lautet die Übersetzung des Bandnamens) wurde schon vor diesem Hintergrund zu einem besonderen Höhepunkt in der Geschichte der Konzert-Reihe. Die elf Instrumentalisten plus Sängerin Michele Harris unter der sicheren Leitung von Jeremy Nee entfachten an diesem Abend ein präzise ausgeführtes musikalisches Feuerwerk. Sowohl technisch akkurat als auch interpretatorisch mit viel innerer Anteilnahme ausgeführt wurde dabei ein breites Repertoire, das unter anderem mit immergrünen Glenn-Miller-Titeln à la „In The Mood“, Mancinis unverwüstlichem „Pink-Panther“, dem latinesken „Brazil“ und dem mitreißenden „Sing, Sing, Sing“ (inklusive dem typischen, ziemlich komplexen und hier bestens gemeisterten Drum-Solo) insbesondere durch die klassischen Höhen des Swing führte. Streckenweise mit sonorer Stimme vokal erweitert wurden die von zahlreichen starken Soli durchzogenen Darbietungen der Band von der erwähnten Sängerin Michele Harris und dem auch stimmlich überzeugenden Gitarristen Jason Cale, die damit dem ohnehin dichten Sound der Ambassadors noch eine markante weitere Komponente des Ausdrucks hinzufügten. Kein Wunder, dass man vor der Bühne alsbald zu tanzen begann und nicht lange danach auf die Frage „Are you having a good time?“ von der Bühne herunter ein lautstarkes „Yeah!“ zurückschallte. So gestaltet man klingende Geburtstagsfeiern für besondere Konzert-Reihen ...

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