Kaiserslautern Geht ziemlich unter die Haut

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Wer ein „Bilderbuch“ aufschlägt, bekommt naheliegenderweise viele bunte Darstellungen zu sehen. Und wer am Donnerstagabend bei der jüngsten Ausgabe der Reihe Musiksommer auf dem Bremerhof Knut Maurer’s Picture Book erlebte, bekam analog dazu viele angenehme, bunte Augenblicke zu erleben.

Beeindruckend sind allein die Referenzen, die der in Kaiserslautern aufgewachsene Pianist, Organist, Komponist, Arrangeur und Sänger Knut Maurer zu bieten hat: Akademisch von der Pike auf ausgebildet, ist er seit Jahrzehnten unter anderem mit Bühnengrößen wie der Gospelsängerin Maisha Grant und der Band Chicken Shack vor allem in Sachen (klassischem Rhythm’n’) Blues, Bluesrock und Jazz unterwegs. Daneben zeigte der vielseitige Künstler zusammen mit den nicht minder erfahrenen Mitgliedern seiner Band auf dem an diesem Abend einmal mehr rappelvollen Bremerhof, was in diesem zeitlosen Metier auch und gerade heute noch alles möglich ist. Und das ist schon einiges, anspruchsvoll und mitunter ziemlich unter die Haut gehend: Einschlägige Kompositionen etwa von der erwähnten britischen Band („When The Train Comes Back“), bekannte Titel wie der einst durch Janis Joplin in einer A-cappella-Version bekannt gewordene (jetzt in einer mächtigen R’n’B-Adaption präsentierte) „Mercedes Benz“-Song und etliche eigene Stücke über komplexen Rhythmen und mit ausgeprägten Soli. Das war sicher keine leichtgängige Musik für eine luftig-lockere hochsommerliche Biergarten-Atmosphäre, aber sie war dennoch dazu angetan, eine anhaltend ordentliche Stimmung aufs Gelände zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt an diesem Abend der Auftritt von Knut Maurers Schwester Reni Ulmer, die als Gast-Sängerin den Oldie „You’re So Vain“ interpretierte, sowie insbesondere die Bluesharp-Einlage des erst 13-jährigen Paul Hendrik van Norden. Der Schüler von Picture-Book-Mitglied Albert Koch führte da mit seinem Lehrer einen starken Instrumental-Battle erster Güte. Dafür gab’s zu Recht reichlich Anerkennung in Form anhaltenden Applauses. Albert Koch war es im übrigen auch, der sich über dem verlässlichen Fundament aus Gitarre (Tobias Langguth), Bass (Wolfgang Franz), Schlagzeug (Steffen Liede) und eben den vielfältigen Beiträgen des Namensgebers Knut Maurer neben seinen Harp-Exkursionen auch als außerordentlich versierter Sänger erwies. So prägte er in vorderster Linie das musikalische Gesicht dieser Band, die sicher nicht zum letzten Mal im Rahmen der Musiksommer-am-Bremerhof-Konzertreihe zu erleben sein wird. Konzert Als nächstes spielt in der Veranstaltungsserie am Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr, erstmals das Trio MEP-Live. Die kleine Band spielt unplugged Klassiker aus Rock, Pop, Country und Blues; der Eintritt ist frei .

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