Kaiserslautern „Ganz fantastisch, wunderschön getanzt“

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Die Ballettpremiere „Romeo und Julia“ nach Shakespeares Tragödie am Samstagabend im Pfalztheater hat begeistert. Die erste Choreografie von James Sutherland in Kaiserslautern hat vor allem aber überrascht und zwar die Freunde dieser Sparte ebenso wie jene, die mit Ballett sonst erklärtermaßen nichts am Hut haben.

Wer bei der Matinee vor zwei Wochen bereits einen Vorgeschmack bekommen hatte auf das Konzept des Choreografen, war gespannt und voll Vorfreude auf seine Inszenierung. Andere konnten nach gut zweieinhalb Stunden Tanz und fast schon enthusiastischem Schlussapplaus bloß fassungslos staunen. Der Ausspruch eines Premierengastes: „Dass die Westpfälzer das mögen!“ war absolut positiv gemeint. „Was der Choreograf aus diesen Tänzern herausgeholt hat! Das war etwas ganz Neues, etwas, das wir hier noch nicht hatten“, konstatierte Astrid Blank. „Das gefällt sogar mir“, stellte Leonard Haas bereits in der Pause komplett überrascht fest. „Das war ganz fantastisch, etwas ganz anderes, sehr konzentriert; man meint gerade, es sei eine andere Kompanie“, fand Ursula Huth. „Tolle Bilder, schöne Musik“, ergänzte Ehemann Patrice Huth: „Und das in Kaiserslautern.“ Irene Bremus schwärmte von „ausdrucksstarken Bildern“ und einer „intensiven Choreografie“. Fazit der regelmäßigen Besucherin von Ballettvorstellungen auch in anderen Häusern: „Das war wunderschön getanzt, das hat mich total begeistert.“ Von den Choreografien im Pfalztheater war sie zuletzt nicht mehr so angetan. Sigrid Krauß, nach eigener Aussage nicht unbedingt eine Freundin des Balletts, war nur interessehalber mitgekommen und weil sie neugierig war auf den Choreografen und die Gasttänzer. Am Ende hat der Abend ihr dann doch sehr gut gefallen. Ihr Eindruck: „sehr ausdrucksstarkes Tanztheater“. Und vor allem: „Mal ohne Spitzentanz und Tutus.“ Dass das Ensemble erweitert worden sei und zwei Gäste engagiert wurden, freute Ehemann Michael Krauß besonders. „Das erhöht den Stellenwert des Balletts im Pfalztheater.“ Bei der Premierenfeier honorierten die Gäste mit ihrem Applaus noch einmal ausdrücklich die Leistung des Ballettensembles, vor allem aber auch die des Orchesters und seines Dirigenten Rodrigo Tomillo. Choreograf James Sutherland mochte auf der Premierentreppe nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen. Das Publikum stellte ihn mit seinem Beifall wie schon beim Schlussapplaus auf der Bühne aber genau dorthin. Die gute Mischung einer Inszenierung zwischen Tradition und Innovation legitimiere den Fortbestand des Theaters, stellte Intendant Urs Häberli fest. Die Ballettinszenierung von „Romeo und Julia“ habe eine neue Sprache und neue Ausdrucksformen ganz nah am Menschen gefunden. Das Ensemble habe sich durch und durch dafür eingesetzt, dankte Häberli allen für eine wunderbare Zusammenarbeit. Kultur

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