Kaiserslautern Fotografen der FLab-AG (4): Sven Krumke mit seinem Blick auf Kaiserslautern

Zeigt sein Lieblingsbild von Architektur im PRE-Park vor dem Haupttor des ehemaligen Pfaff-Geländes: Sven Krumke.
Zeigt sein Lieblingsbild von Architektur im PRE-Park vor dem Haupttor des ehemaligen Pfaff-Geländes: Sven Krumke.

Vor Corona-Zeiten präsentierten die Mitglieder der Foto- und Labor-AG (Flab-AG) von Campus Kultur ihre Arbeiten „analog“ ein- bis zweimal pro Jahr ihrem Publikum. Zurzeit bleibt nur das Angebot einer digitalen Ausstellung. Die RHEINPFALZ stellt die teilnehmenden Fotografen der virtuellen Ausstellung „K-Town“ in einer Serie vor. In dieser Folge geht es um Sven Krumke.

Reisen auf Sicht – auch das beschreibt eine Variante gegenwärtigen Lebens, das zugunsten des Infektionsschutzes den Alltag verändert. Konkret kann das eine Fotosafari bedeuten, eine bewusste „Sehreise“ zu vertrauten Orten gewohnter Sichtweiten, jedoch mit dem Resultat neu entdeckter Motive vor der Haustür. Genau das steckt im Titel „K-Town“. Die Teilnehmergruppe der FLab-AG plante „Fotowalks“ in bestimmte Stadtteile und -themen wie Betzenberg, Downtown, Kotten, Pfaff, PRE-Park, Universität, Gesichter der Stadt, Natur in der Stadt. Manche fanden „K-Towns“ auf begrenztem Terrain, andere wiederum waren „wie im Fluss“ überall Neues zu sichten. Zu jenen gehört Sven Krumke.

Das berufliche Zuhause des Berliners, Jahrgang 1968, ist seit 2004 der Uni-Campus. Dort lehrt er als Professor im Fachbereich Mathematik. Seine Bildauswahl an Szenarien orientiert Krumke im Stil typischer Städtefotografie sowie spontaner Streetphotography. „Sie sollten sich in einem ausdrucksstarken Bild einfangen lassen“, sagt der Fotograf und ergänzt: „Nicht nur das Schöne, sondern auch das Alltägliche kann oft sehr ausdrucksstark sein. Ich will keine schönen Erinnerungen bewahren, ich beabsichtige Aussagen und Emotionen zu transportieren.“ Dafür bedient er sich kamera- und computertechnischer Möglichkeiten, um „verstärkt den Fokus auf Wesentliches zu lenken“.

Klare Linien, klare Aussagen

Vor 40 Jahren bekam er seine erste Kamera. Es war eine Pentax ME-Super mit Zoom-Objektiv. Doch das ernsthafte, durchdachte Fotografieren begriff er zehn Jahre später bei einem Studienaufenthalt in den USA. In den damaligen Zelluloid-Zeiten gehörten noch Finessen in der Dunkelkammer dazu. Nicht zuletzt wegen so viel gestaltender Kreativität favorisiert Krumke dieses Medium. So ganz ausgedient hat analoge Fotografie samt Labor bis heute nicht.

In den Weiten Amerikas entdeckte er zudem seine bleibende Leidenschaft der Landschaftsfotografie, die in dieser Online-Ausstellung neben Architekturen mit urbanen Zügen vorkommt. In „K-Town“ geht es auch darum, Internetbesucher zu einer geografischen Rundreise einzuladen, die jene – obwohl Bürger der Stadt – so noch nicht erlebten. Also ein „Reisen auf Sicht“ und ein Garant interessanter Kommunikation. Selbstredend basierend auf Kriterien eines guten Fotos. Krumke definiert die Maxime, dass „es erst einmal nichts muss, außer den Betrachter direkt anzusprechen“. Sein Rezept: Klare Linienführungen bewirken klare Bildaussagen. Für den Dialog mit Online-Besuchern stellte der FlabAG-ler über 40 „K-Towns“ auf die Seite https://www.uni-kl.de/campuskultur/.

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