Kaiserslautern Faible für Programmiersprachen

Bereits als Jugendlicher hat er sich für Rechenmaschinen interessiert. Insbesondere, wie man sie dazu bringt, dass sie etwas Bestimmtes tun. „Dazu benötigt man Programmiersprachen“, sagt Professor Arnd Poetzsch-Heffter.

Sein Faible für Programmiersprachen führt er auf seine humanistische Vorbildung und Latein als Unterrichtsfach zurück. „Sprache und ihre Grammatik haben mich interessiert.“ Wie muss der Mensch mit einer Maschine reden, ihr beschreiben, was sie tun soll? Für Poetzsch-Heffter eine faszinierende Angelegenheit. Seine Studenten lehrt er im Bachelor-Studium die objektorientierte Programmierung mit der Sprache Java und die funktionale Programmierung mit „Haskell“. Im Masterstudium geht es ihm um den Bau von Werkzeugen zur Analyse von Programmiersprachen. Der Focus liegt dabei auf der Programmverifikation, die es erlaubt, die Fehlerfreiheit eines Programms nachzuweisen. „Im Vordergrund steht die Sicherheit eines Programms.“ Sei es bei der Bremsfunktion eines Autos oder bei der Dosierung von Röntgenstrahlen, so der Wissenschaftler. Der Hochschullehrer weiß um den Ruf des Faches Informatik bei Abiturienten. „Informatik, eines der MINT-Fächer, ist ein anspruchsvolles Studium, das häufig zu Unrecht auf seine rein technischen Anteile reduziert wird“, sagt Poetzsch-Heffter. Informatik sei auch eine Gestaltungswissenschaft mit gesellschaftlichen Bezügen, hebt er hervor. Sein Fachbereich würde gerne mehr Studenten ausbilden. „Der Bedarf auf dem Arbeitsmarkt ist groß.“ Umso mehr freut er sich, dass das neue Studienfach Sozioinformatik, das auf eine Idee von ihm zurückgeht, zum Wintersemester 2013/14 einen guten Start an der TU hatte. Neben Vorlesungen und Forschungsinteressen auf dem Gebiet der Programmierung, der Softwarekonstruktion, der Verifikation von Software und dem Entwurf von Softwaresprachen gilt das Interesse Poetzsch-Heffters seit Jahren Forschungsinitiativen, die die Internationalität und die Wettbewerbsfähigkeit der TU stärken. Zusammen mit Kollegen aus den Fachbereichen Mathematik und Elektrotechnik brachte er sich bei der Erstellung von Anträgen zur Einrichtung von Forschungszentren ein. Dabei hat er sich vor allem für das Zentrum (CM)² engagiert. Dessen zentrales Forschungsziel ist es, mathematische Modelle für die Natur- und Ingenieurwissenschaften zu verbessern. Seine Handschrift ist auch in der Antragstellung für das neue Max-Planck-Institut für Softwaresysteme zu finden. An der war er unter der Leitung von Professor Jürgen Nehmer beteiligt. Als Mitglied im Vorstand der Allianz für Hochleistungsrechner Rheinland-Pfalz weiß er um die Bedeutung des Zugangs der TU zum Hochleistungsrechner. „Wissenschaftler greifen heute zunehmend auf die Methode der Simulation am Rechner zurück.“ Poetzsch-Heffter ist sich bewusst, dass die TU nur mit exzellenten Initiativen in der internationalen Spitzenforschung Zukunft hat. Mit seiner Erfahrung, Forschung zu organisieren, möchte er die TU voran bringen. „Ein Schritt, den ich gerne gehe.“ Gut findet er, dass es zwei Kandidaten für die Wahl des Vizepräsidenten für Forschung, Technologie und Innovation gibt. „Es entspricht einer demokratischen Kultur, Alternativen zu bieten.“

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