Kaiserslautern Erstes Pflichtduell seit 55 Jahren

Eine Szene vom bis dato letzten Pflichtspiel zwischen der ersten FCK-Garnitur und dem FK Pirmasens: Am 3. Januar 1963 schießt de
Eine Szene vom bis dato letzten Pflichtspiel zwischen der ersten FCK-Garnitur und dem FK Pirmasens: Am 3. Januar 1963 schießt der Lauterer Winfried Richter (links) vor rund 25.000 Zuschauern auf dem schneebedeckten Betzenberg-Rasen an FKP-Keeper Peter Jann vorbei eines seiner beiden Tore zum 5:2-Sieg der Roten Teufel. FKP-Verteidiger Ludwig Roos (Mitte) schaut zu.

55 Jahre ist es her, dass die beiden ersten Garnituren der beiden pfälzischen Traditionsclubs 1. FC Kaiserslautern und FK Pirmasens zuletzt in einem Pflichtspiel aufeinander trafen. Die heutige Achtelfinal-Partie im Fußball-Verbandspokal zwischen den FCK-Profis und den Regionalliga-Kickern des FKP (Anstoß: 19.30 Uhr im Stadion auf der Husterhöhe in Pirmasens) beendet die fünf Jahrzehnte währende Durststrecke.

Um den außergewöhnlichen Charakter dieser Partie zu verstehen, muss man weit in die Vergangenheit blicken. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 spielten der FKP und der FCK in der Oberliga Südwest, der damals höchsten Klasse. Dominierten dort zunächst die Lauterer mit ihren 54er-Weltmeistern klar (zehnmal Südwestmeister in den ersten 13 Oberligajahren, Deutscher Meister 1951 und 1953), liefen ihnen die Pirmasenser Ende der Fünfzigerjahre den Rang ab. 1958, 1959 und 1960 wurde der Fußballklub der damaligen Schuhmetropole Südwestmeister und qualifizierte sich so jeweils für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, gehörte damit zu den besten acht Vereinen in der Bundesrepublik. Dazu trugen zwei geradezu sensationelle Transfers bei. 1957 kehrte Trainer Helmut Schneider, der in den beiden Jahren zuvor mit Borussia Dortmund jeweils Deutscher Meister geworden war, zum FKP zurück und brachte Helmut Kapitulski mit, einen genialen Stürmer. 1962 spielte Pirmasens seine letzte DM-Endrunde. Es folgte die letzte Saison vor Einführung der Bundesliga. In der Hinrunde gewann der FKP zu Hause vor über 10.000 Zuschauern mit 3:1 gegen Kaiserslautern. „Wir hatten immer besondere und spannende Spiele gegen den FCK. Die Rivalität war groß, wobei das Verhältnis unter den Spielern besser als das zwischen den Zuschauern war“, erzählt der Pirmasenser Horst Brill, der in dieser Partie zu den Torschützen zählte. Im Rückspiel auf dem Betzenberg am 3. Februar 1963 unterlag „die Klub“ vor rund 25.000 Zuschauern mit 2:5 beim kommenden Meister. Es sollte das bis heute letzte Ligaspiel zwischen der ersten Garnitur des FCK und dem FKP gewesen sein. Während aus dem Südwesten die Lauterer und der 1. FC Saarbrücken Gründungsmitglieder der Bundesliga wurden, durften die Pirmasenser nicht in die neue Eliteklasse, obwohl sie sportlich besser als Saarbrücken waren. Brill: „Wir waren uns ganz sicher gewesen, dass wir als zweites Team aus der Oberliga Südwest in die Bundesliga kommen würden.“ Nun, der FCK etablierte sich in der Ersten Liga, der FKP spielte 1964, 1966, 1970, 1971 und 1975 in den Bundesliga-Aufstiegsrunden, schaffte aber nie den Sprung ins Oberhaus. Die Lauterer feierten zwei weitere deutsche Meisterschaften, die Pirmasenser stürzten zwischenzeitlich bis in die Sechstklassigkeit ab. Dieses Jahr haben sich die beiden Vereine wieder angenähert. Die Roten Teufel stiegen in die Dritte Bundesliga ab, der FKP wieder in die Regionalliga auf. Es besteht also nur noch eine Klasse Unterschied. Sport

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