Kaiserslautern Entspannter Hörgenuss

Wohltuende Atmosphäre, herrliche Songs und ungetrübter Hörgenuss. Herz, was willst du mehr? Das Duo Uwe Forsch und Wolfgang Sing zog am Mittwochabend im gut besuchten Foyer der Landstuhler Stadthalle die Zuhörer total in seinen Bann. Es fehlten einzig noch die Wunderkerzen.

Die beiden Musiker hatten ihre Kehlen geölt und die Gitarren bestens gestimmt. Sensibel und geschmackvoll im Einsatz von Dynamik, Artikulation und anderen musikalischen Gestaltungsmitteln präsentierten sie bekannte Songs aus Pop, Rock und Jazz, von U2, den Eagles, Eric Clapton, Bob Dylan oder The Who. Sie coverten die Stücke jedoch nicht einfach, sondern gaben ihnen ihre ganz eigene persönliche Note. Das Ergebnis: ein total entspannendes und atmosphärisch gelungenes Unplugged-Konzert. Fast war man als Hörer versucht, den Geist von Simon und Garfunkel aufzuspüren. Was da so beiläufig klang, war bis ins Detail arrangiert und hatte emotionale Tiefe. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der Jazz-Standard „Autumn Leaves“. Aus diesem Klassiker, der im Jahr 1956 durch Nat King Cole bekannt wurde, machten die beiden Lauterer Künstler eine wunderbar klingende Singer/Songwriter-Ballade, der Wolfgang Sing mit seiner rauen Sandpapierstimme den richtigen Touch verlieh. Dazu zelebrierten die beiden auf der Gitarre starke Melodien in Kombination mit reicher Harmonik, satten Grooves und abwechslungsreichen Soli. Vor allem Sing bestach immer wieder mit wunderschönen Melodien und Harmonien, die zugleich sanft und doch reizvoll waren, mit unfassbarer Klangfülle, satten Grooves und perfektem Timing. Es schien überhaupt keine Grenzen zu geben, für das, was Sing mit und auf seiner Gitarre anstellte. Jazz, Folk, Pop – alles wurde gelassen zu einer Musik verwoben, welche die lebensfrohe Stimmung eines Bilderbuchfrühlings vermittelte. Dazu passte die sanfte Tenorstimme von Uwe Forsch ideal, die mit ihrer musikalischen Feinfühligkeit und ungekünstelten Intensität eine emotionale Wirkung erzielte. Songs wie „Free Fallin“ von John Mayer oder „Behind blue eyes“ von Limp Bizkit jagten einem nahezu Wonneschauer über den Rücken, wenn die Musiker in zweistimmigem Harmoniegesang schwelten und Wolfgang Sing seine flexible Stimme nahezu bis ins Falsett hochschraubte. Im brillanten, transparenten Zusammenspiel des Gitarren-Duos flossen dabei Leidenschaft und Harmonie, Temperament und anspruchsvolle Harmonik ineinander, zu einer packenden musikalischen Weltreise. Große Ausdruckstiefe erlangte Sing auch mit seinem herrlichen Zwischenspiel in Neil Youngs „Heart of Gold“, als er mit großem Ideenreichtum und beseelter Artikulation zu begeistern wusste. Das Publikum lauschte diesen wunderschönen Songs wie gebannt und verlangte selbst nach drei Stunden Konzert noch Zugaben.

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