Kaiserslautern Ein unschöner Spielabbruch

Fairplay sollte für alle Sportler, Trainer und auch Zuschauer bei allem Ehrgeiz und Kampf ein leitender Gedanke sein. Das gilt umso mehr für einen Jugendfußball-Wettbewerb, der den Namen Fair-Play-Liga trägt. Doch in dieser Liga gab es vor einiger Zeit in der Partie zwischen den F-Jugendmannschaften der SG Eintracht Kaiserslautern und dem SV Morlautern einen unschönen Spielabbruch, der eine Sportgerichtsverhandlung nach sich zog und zu Verurteilungen führte.

Das Ganze spielte sich Anfang Oktober auf dem Sportgelände der SG Eintracht ab, und einer der Augenzeugen war der Leiter der Jugendabteilung der SG Eintracht Kaiserslautern, Bernd Simonis. Es sei eine Menge los gewesen an diesem Tag, da neben der F-Jugendpartie zwischen der SG Eintracht und dem SV Morlautern noch andere Nachwuchsmannschaften Spiele ausgetragen hätten, schildert Simonis die Geschehnisse und erwähnt noch, dass der Trainer des Morlauterer Teams während des Spiels „mit lauter Stimme“ Kommandos auf den Platz gerufen und damit auch nicht aufgehört habe, als er von zwei jugendlichen Ordnern aufgefordert worden sei, „doch leiser und ruhiger zu sein“. Als dann kurz vor Spielende zwei der Jungkicker hinfielen, sei der Morlauterer Trainer auf den Platz gelaufen und habe „Foul, Foul“ geschrien. Dabei muss man wissen, dass es zu den Besonderheiten der Fair-Play-Liga zählt, dass die Spiele ohne Schiedsrichter ausgetragen werden und die Spieler die Dinge selbst regeln sollen, für die sonst der Unparteiische zuständig ist. Danach überstürzten sich die Ereignisse. Denn nun stürmte aufgebracht der zweite Vorsitzende der SG Eintracht auf den Morlauterer Trainer zu und forderte diesen auf, vom Platz zu verschwinden. Die jungen Fußballer mussten also mit ansehen, wie sich die beiden Erwachsenen emotionsgeladen gegenüberstanden. Daraufhin hätten sich „die Eltern schützend vor den Trainer“ gestellt, sagt der Jugendleiter des SV Morlautern, Alex Lenz, der selbst nicht zu den Augenzeugen gehörte, aber bei der Verhandlung zugegen war. Der Morlauterer Jugendtrainer wollte sich gegenüber der RHEINPFALZ nicht zu dem Vorfall äußern. Da allen die Lust am Fußballspielen vergangen war, wurde die Partie abgebrochen. Der zweite Vorsitzende der Eintracht, berichtet Simonis, habe kurz nach den Geschehnissen eingeräumt, dass er „überreagiert“ habe. Vom Sportgericht wurde er zu einer Geldstrafe von 100 Euro verurteilt. Zudem wurde die SG Eintracht Kaiserslautern wegen des schuldhaften Herbeiführens eines Spielabbruchs mit einer Geldstrafe von 250 Euro belegt und die nächsten beiden Heimspiele ihrer F-Junioren unter Verbandsaufsicht gestellt. Freigesprochen vom Vorwurf des unsportlichen Verhaltens wurden hingegen der Morlauterer Trainer und Simonis. Warum ihm überhaupt dieser Vorwurf gemacht und er angeklagt worden sei, sei ihm immer noch nicht klar, sagt Simonis, der die ganze Sache „sehr bedauerlich“ findet und seine Konsequenzen zieht. Zum Ende der Saison will er sein Amt als Jugendleiter niederlegen, das er in den vergangenen anderthalb Jahren engagiert versehen hat.

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