Kaiserslautern Die Susi mit der Knöllchenschraube

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„Klausi gegen den Rest der Welt“ war Ende November der erste Streich (wir berichteten), doch der zweite folgt sogleich: Am 18. Mai kommt Teil zwei der Singspiel-Trilogie „Die Klausi Chroniken“ der Lauterer Kabarettisten Die Untiere auf die Bühne des Edith-Stein-Hauses. Die Arbeiten für „Ritter der Schwafelrunde“ laufen gerade auf Hochtouren.

Vier Stunden Schlaf hatte sie sich vergangene Nacht gegönnt – und erschien doch ausgeruht und gut gelaunt zum Interview-Termin: Marina Tamassy. Die bekennende Nachtarbeiterin ist derzeit mit ihrem (Bühnen-)Partner und Ober-Untier Wolfgang Marschall, mit Philipp Tulius, der Ludwigshafener Schauspielerin Petra Mott und Pianist Edwin Schwehm-Herter heftig mit den Vorbereitungen des zweiten Singspielteils „Ritter der Schwafelrunde“ befasst. Drei der fünf Akte stehen bereits, alle Songs sind „im Kasten“. Dabei wird es ein Wiedersehen mit der ultraschrägen Kombo Lautrer Miesmuffler geben – die entsprechenden Leinwand-Einspieler hat der hiesige Filmspezialist Karl-Heinz Christmann bereits abgedreht. „Für die restlichen zwei Akte haben wir ja immerhin noch fast zwei Wochen Zeit“, grient Marschall und bemerkt entspannt weiter, dass das Grundgerüst ja stehe – und das sei die Hauptsache. Seit einer Schulung im Sitcom-Schreiben in der Comedy-Hochburg Köln weiß der versierte Kabarettist, dass Technik dazugehört und eine gute Vorbereitung immens wichtig ist. Daneben lassen er und seine Mitstreiter natürlich ihrer Phantasie und ihrem kreativen Mutwillen freien Lauf – was auch beim Pressegespräch immer wieder in Pointen mündet. Und so darf man gespannt sein auf diesen zweiten Teil, der ebenfalls der Grundfrage der Trilogie verpflichtet ist: Wie entkommt Kaiserslautern der Schuldenfalle? Verzweifelte OB „Klausi“ Weichel in Teil eins an dieser Aufgabe, so ist diesmal „Susi“ Wimmer-Leonhardt am Drücker. Sie will mit einem auf drei Hundertschaften aufgestockten Ordnungsdienst „die Nachhaltigkeit im Gebührenabgreifen“ (Marschall) fördern. Wenn jeder finanziell potente Bürger sich 24 Mal pro Monat bei einem Parkvergehen erwischen lassen würde, so rechnet der scharfsinnige Kabarettist vor, wäre bei einem Knöllchenpreis von zehn Euro die Schuldenlast der Stadt in zehn Jahren getilgt. Ob das der „OBöse“ in der Version der Untiere gelingt, wird die Premiere zeigen. Allerdings scheinen die Chancen für ein solchermaßen geartetes „Happy End“ nicht allzu gut zu sein, denn bereits jetzt steht das Singspielfinale „Und Klausi ging zum Regenbogen“, auf der Agenda der Untiere. Am 16. November soll dieser dritte und letzte Teil Premiere feiern, und auch bereits hier liefe der Vorverkauf prima, zeigen sich die Kabarettisten zufrieden. Der Plott soll dann eine Stadt zeigen, die ohne jegliche Machtstrukturen „einfach über ihren Schulden schwebt“, so Marschall, „und in etwa so wie das San Francisco der 70er Jahre funktioniert“. Doch vor dem dritten steht bekanntlich der zweite Streich, und der folgt sogleich. (faro) Termine —Singspiel Teil zwei „Die Ritter der Schwafelrunde“ vom 18. bis 22. Mai, 20 Uhr, im Edith-Stein-Haus; Singspiel Teil drei „Und Klausi ging zum Regenbogen“ vom 16. bis 20. November, Karten für alle Termine im Reservix-Vorverkauf, etwa beim Thalia-Ticket-Service, 0631/36219814, und unter www.kunstgriff-event.de. —Bereits am heutigen Samstag, 20 Uhr, gastiert das Ensemble in der Mannheimer Kabarettinstitution Klapsmühl’ am Rathaus; Karten und Infos unter www.klapsmuehl.eu und Telefon 0621/22488.

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