Kaiserslautern Die Steuerzahler von morgen

Haben offenbar viel Spaß an ihrer Arbeit (von links): Carolin Nicklas, Leiterin des regionalen Projekts „Schule und Steuern“, Ch
Haben offenbar viel Spaß an ihrer Arbeit (von links): Carolin Nicklas, Leiterin des regionalen Projekts »Schule und Steuern«, Christiane Gerhard, Sachgebietsleiterin für Veranlagung, und Christiane Schott, Vorsteherin des Finanzamts Kaiserslautern.

Muss man einen Lottogewinn direkt versteuern? Muss ich mein Einkommen aus einem Schülerjob versteuern? Warum ist der Mehrwertsteuersatz bei Mc Donalds für gleiche Produkte unterschiedlich? Fragen zum Steuersystem fallen vielen Jugendlichen nicht schwer. Doch nicht immer bietet sich eine Gelegenheit dazu, sie zu stellen. Umso mehr nutzen sie die Schüler, wenn Mitarbeiter des Finanzamtes Kaiserslautern in die Schulen gehen, und sie vor dem Start ins Berufsleben über Steuern und ihre Erhebung informieren.

„Die Reaktion von Schülern und Lehrern ist überaus positiv“, freut sich Christiane Schott, die Vorsteherin des Kaiserslauterer Finanzamtes über Rückmeldungen aus der Aktion „Schule und Steuern“. Das ist ein Angebot der Finanzverwaltung, Schülern den Sinn und Zweck von Steuern zu erläutern und Steuerzahler von morgen zur Kooperation zu ermuntern. „Ein Thema, das Schulen bewegt.“ Realschulen und Gymnasien aus Kaiserslautern und der Region kommen gerne auf das Angebot des Finanzamtes zurück und bieten Mitarbeitern der Behörde die Möglichkeit, Schülern der Klassenstufen 10 bis 13 Steuerarten und Steuersystem zu erläutern. „Zwei Unterrichtsstunden, die für Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums, der Integrierten Gesamtschule Bertha von Suttner und den Berufsbildenden Schulen I und II in Kaiserslautern, von großem Interesse waren“, berichtet Carolin Nicklas, Leiterin des regionalen Projekts „Schule und Steuern“. Nicht nur Lohnsteuer und Umsatzsteuer seien für die Jugendlichen interessant. Wissbegierig seien sie auch, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Anhand von Beispielen haben die künftigen Steuerzahler Gelegenheit, schon mal vorab eine Steuererklärung auszufüllen. Viele Steuerfragen beträfen Ferienjobs, weiß Carolin Nicklas. Christiane Schott spricht von einem Dauerprojekt, das Schulen dankbar in ihren Unterricht integrieren. „Wir sind keine verstaubten Beamten“, rückt sie Klischees zurecht. Doch nicht nur über Steuern informieren Finanzbeamte im Unterricht: „Wir geben Schülern auch einen Einblick in Ausbildungsmöglichkeiten der Finanzbehörde“, verweist Ausbildungsleiterin Christiane Gerhard auf eine zweijährige Ausbildung zum Finanzwirt und ein dreijähriges Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt. Die Bewerberzahlen seien landesweit gut, berichtet die Sachgebietsleiterin für Veranlagung. Einer Belegschaft von 250 Beamten mit einem Durchschnittsalter von rund 40 Jahren, unter ihnen 30 Finanzanwärter, steht Christiane Schott fast auf den Tag genau seit einem Jahr dem Finanzamt Kaiserslautern vor. Die Juristin spricht von einem bewegten Jahr, das hinter ihr liegt. „Ich war schnell in medias res, mitten in der Arbeit.“ Sie hebt die gute Zusammenarbeit und das rege Engagement ihrer Mitarbeiter hervor. „Die Führungsarbeit macht mir viel Freude.“ Über Arbeit kann sich die Mutter dreier Kinder nicht beklagen. Eine Strukturreform zum 1. Juli erweitert die Zuständigkeit des Finanzamtes Kaiserslautern auf die Regionen Winnweiler, Eisenberg und Rockenhausen. Das beschert Christiane Schott eine Umstrukturierung im eigenen Haus. Über tausend Umzugskartons mit Steuerakten benötigen einen Platz. Ebenso neue Mitarbeiter, die aus ihren bisherigen Ämtern nach Kaiserslautern abgezogen werden. Info Die Aktion „Schule und Steuern“ im Internet: www.finanzamt-kaiserslautern.de

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