Kaiserslautern Der Traum von der Formel eins

Der Weg in die Königsklasse des Motorsports, in die Formel 1, ist alles andere als ein leichter. Das weiß auch der 14-jährige Justin Tabakovic, der in dieser Saison erstmals in der höchsten deutschen Kart-Rennserie, den Kart-Masters, gegen 59 andere Fahrer antritt und dabei mit Top-Ten-Platzierungen Sponsoren auf sich aufmerksam machen möchte.

Wer im Motorsport tätig ist, weiß, dass Talent allein dort nicht immer Garant für einen Aufstieg in höhere Rennserien ist. Vielmehr kommt es auf die richtige Größe des Geldbeutels an, um Startgebühren, Reisekosten und technisches Material stemmen zu können. Da die Sponsoren noch fehlen, müssen alle Mitglieder der Familie Tabakovic Opfer bringen, um dem Sohn den Traum vom Rennfahrer zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr wollte Justin den nächsten Schritt im Kartsport machen, verkaufte daher sein altes Kart und legte sich ein neues mit sequenzieller Sechsgang-Schaltung für die Schalter-Junior-Serie zu. Kurz bevor die Saison starten sollte, erhielt die Familie jedoch die Hiobsbotschaft, dass die Altersgrenze aufgrund der hohen Leistung der Karts vom ADAC angehoben wurde und der Sohn damit ein Jahr zu jung war. „Nun standen wir da, mit einem Kart, das für andere Serien in seinem Alter nicht zugelassen war. Ich versprach ihm daher, da auch die Ergebnisse zuvor stimmten und es uns immer wieder nahegelegt wurde, dass er dieses Jahr Luft bei den Masters schnuppern darf“, so Vater Franz Tabakovic, der seinem Schützling mit viel Tatkraft am Renngerät zur Seite steht. Nach einem Jahr hartem Training mit dem neuen Material und druckfrischer A-Lizenz freut sich nun die gesamte Familie auf den 9. Mai und die erste von fünf Rennstrecken im Kalender. „Das ist jetzt etwas ganz anderes als zuvor“, sagte das junge Talent mit strahlenden Augen. „In der Serie fahren Europameister und etliche Hochkaräter mit, die mindestens schon drei Jahre Erfahrung haben, es gibt ein knallhartes Reglement, und die Rennleitung drückt bei Vergehen auch kein Auge mehr zu wie noch in der Clubserie“, weiß Justin um die Herausforderungen. Die Tests und der Rückhalt aus Familie, dem AvD-Club Kaiserslautern, der ihm den Rennanzug gestellt hat, und seinem Kart-Team AS-Kartsport aus Schwedelbach machen ihm aber Mut, nicht nach den Vorläufen auf den jeweiligen Strecken schon wieder die Heimreise antreten zu müssen. „Bei einem Test im November mit unserem Chassis-Hersteller, unter anderem mit Top-Fahrern, wurde uns immer wieder bestätigt, dass wir so weit sind , um an den Masters teilzunehmen“, freut er sich über die Zustimmung und Unterstützung. Neben altbekannten Strecken wie Wackersdorf und Hahn kommen jedoch mit Ampfing und Oschersleben zwei ganz unbekannte und mit Kerpen keine alltägliche Strecke für ihn hinzu. Doch Vater Tabakovic weiß um die Stärken seines Sohnes und bringt sie auf den Punkt: „Er ist ein Jäger.“ Das bedeutet, dass der junge Kartfahrer vor keinem Zweikampf auf der Strecke zurückschreckt und die Gegner immer seinen Motor hinter sich hören. Als Testprogramm zwischen den Masters nimmt Justin Tabakovic zudem beim Rhein-Main-Kart-Cup teil, der drei der fünf Strecken beinhaltet und von vielen aus den Kart-Masters für diese Zwecke genutzt wird.

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