Kaiserslautern Der Name soll Programm sein

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Die fünf jungen Herren von Fused haben sich einen Namen als eine der erfolgreichsten Rock-Coverbands der Region gemacht. Seit fast zehn Jahren toben sich die „Rockfeinschmecker“ um Frontmann Timo Zühlke kreativ aus, covern genreübergreifend Songs der vergangen 40 Jahre und verpassen ihnen ein neues musikalisches Gesicht. Die beiden Gitarristen Patrick Müller und Stefan Ahme sprachen mit der RHEINPFALZ über ihre Grundmotivation, ,„anders als andere Coverbands“ sein zu wollen.

Über verschiedenste Bandprojekte haben sich die fünf Musiker kennengelernt, teilweise auch einige Male zusammengespielt, jedoch nie in einer festen Besetzung. Ende 2006 fand sich Fused dann endlich zusammen und nur ein Gitarristen-Wechsel später stand 2007 die heutige Formation, bestehend aus Timo Zühlke (Gesang), Stefan Ahme (Gitarre/Gesang), Patrick Müller (Gitarre), Johannes Kronenberger (Bass/Gesang) und Martin Drumm (Schlagzeug/Gesang). Der erste gemeinsame Auftritt vor Publikum folgte 2008. Schnell hatten sich die Musiker auf eine Richtung geeinigt: Gute harte Rock-Cover sollten es sein. Gruppen wie Nickelback, 3 Doors Down oder Foo Fighters prägten den Sound von Fused. Die Liedauswahl traf jedoch zu Beginn nicht immer jeden Geschmack, wie Gitarrist Patrick Müller bestätigt: „Am Anfang waren Songs dabei, die wirklich nur uns gefallen haben, viele Sachen, die nur Insider kennen. Deshalb sind wir auch dazu übergegangen, Pop-Lieder als Rock-Versionen zu spielen, so wie wir sie gerne hätten.“ Entsprechend verabschiedete man sich nach und nach von Vertretern des etwas härteren Rock-Bretts, welche das Repertoire in den Anfangsjahren noch dominierten. Dafür werden nebst einigen Nummern aus dem Classic-Rock-Bereich, auch Rock-untypische Songs aus Hitlisten der vergangenen zehn Jahre in das Programm aufgenommen. Dennoch geben die fünf selbst ernannten „Rockfeinschmecker“ die Hoffnung nicht auf, dass der Rock irgendwann sowohl in den Charts als auch in den Clubs wieder präsenter sein wird. „Ich denke, es ist nur eine Phase. Bei der Musik bewegt sich alles in einem Zyklus. Im Moment bestimmt die elektronische Musik den Markt, wie es schon einmal in den 80er und 90er Jahren der Fall war. Verschwinden wird der Rock aber nie“, so Müller, der ein Studium in Popmusikdesign mit Schwerpunkt E-Gitarre an der Popakademie in Mannheim absolvierte. Heutzutage fügen die Musiker Hits aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Genres zu großen Medleys zusammen. Der Bandname Fused, zu Deutsch „vereinigt, verschmolzen“, soll ja schließlich Programm sein. Auf einer typischen Fused-Setliste können daher auch Neuinterpretationen der Werke von P. Diddy, One Republic oder den Prinzen auftauchen – Songs, die eher selten bis gar nicht von anderen Rockbands berücksichtigt werden. Fused covert eben „mit leichtem Hang zum Albernen“, so Müller. „Man wird keine andere Coverband finden, auch in weiträumigerer Umgebung, die unser Programm spielt. Teilweise auch weil es oft skurril ist.“ Den Wunsch, eigene Musik zu produzieren und damit aufzutreten, hatten Müller und Co. bis dato nicht. „Eigene Songs zu schreiben, ist etwas für andere Bands. Wir nehmen beziehungsweise klauen diese Songs dann und bauen sie für unsere Verhältnisse um“, sagt Ahme lachend. Zudem sei es einfach schwierig, mit eigenen Werken Konzerte in der Größenordnung zu spielen, wie es die Mitglieder von Fused aktuell tun, weiß Müller aus Erfahrung. Darüber, welche Songs in die Setliste aufgenommen werden, wird gemeinsam abgestimmt, am Ende hat jedoch Gitarrist Müller als studierter Berufsmusiker das letzte Wort. „Ich sehe es als meinen Job an, mich um das Musikalische in der Band zu kümmern. Dafür könnte ich andere Sache nicht, die dann die Kollegen machen. Das ist ja das Wunderbare, wenn jedes Bandmitglied seine eigenen Aufgaben hat.“ Die heimische Musikszene hat die Band nie ganz verlassen und fühlt sich vor allem auf regionalen Stadtfesten zuhause. Das Irish House bezeichnen die Musiker als ihr „Wohnzimmer“. Hier fördern sie selbst junge Musiker und Bands bei Bandcontests oder holen sie in ihr Vorprogramm. Als den „größten Ritterschlag“ bezeichnet Ahme das Gefühl, wenn ein Publikum sogar größere Anfahrtswege in Kauf nimmt, um die Band zu hören. INFO Wer Fused live erleben möchte, hat am Samstag, 26. September, ab 21 Uhr im Kaiserslauterer Irish House die Gelegenheit dazu.

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