Kaiserslautern „Das einzig Wichtige sind Spuren von Liebe“

Den 140. Geburtstag seines Namenspatrons nahm das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) gestern zum Anlass, mit Schülern der fünften Klassen an Leben und Werk von Albert Schweitzer zu erinnern. Was im Religionsunterricht über den Namensgeber erarbeitet wurde, wurde bei einer kleinen Feier in der Schulturnhalle öffentlich gemacht.

Gemeinsam erinnerten die Schüler mit ihren Lehrerinnen Irene Kaiser, Christiane Poznar und Pauline Hönicke mit Liedern und Texten an den Friedensnobelpreisträger. Schulpfarrerin Christiane Kaiser zeigte auf, was die Schule mit Albert Schweitzer verbindet. Erst 67 Jahre nach Gründung habe die Schule 1978 mit „Albert-Schweitzer-Gymnasium“ einen passenden Namen gefunden. Viele Fachlehrer seien von dem Namen begeistert gewesen. Die Naturwissenschaftler waren begeistert, weil Schweitzer Mediziner war. Auch wenn er im Elsass zur Welt kam, sahen die Deutschlehrer in ihm einen Deutschen. Französischlehrer fanden ihn gut, weil er französisch sprach. Für die Englischlehrer war er bedeutsam, weil Englisch die Sprache der Wissenschaft ist. Die Geografen fühlten sich angesprochen, weil Lambarene, seine spätere Wirkungsstätte, in Westafrika liegt. Für die Musiker zählte das Interesse Schweitzers als Orgelspieler und Bachinterpret. „Die Mathematiker nahmen es gelassen“, skizzierte Kaiser die Stimmung im Kollegium. „Am Ende stellten alle begeistert fest, dass wir noch nicht einmal die Abkürzung ändern mussten: Altsprachliches Gymnasium, ASG, wurde zu Albert-Schweitzer-Gymnasium und blieb ASG.“ Albert Schweitzer sei ein Mensch mit vielen Gaben und Talenten gewesen. Aus Dankbarkeit, weil es ihm gut gehe, und er als Mensch und Christ etwas für andere habe tun wollen, sei er in ein ganz neues Leben nach Lambarene im afrikanischen Urwald aufgebrochen, schilderte Kaiser seinen weiteren Lebensweg. Mit seiner „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“ habe er Grundregeln für das gewaltfreie und respektvolle Miteinander von Menschen geschaffen. „Happy Birthday“, „Bon anniversaire“ und „Tanti auguri di buon compleanno“, in verschiedenen Sprachen brachten Schüler ihre Glückwünsche zum Geburtstag vor. Andere zitierten Lebensweisheiten von Albert Schweitzer. Ein Mädchen: „Jedes Menschenleben ist wie ein Stern: Mit den bloßen Augen betrachtet ist es ein leuchtender Punkt unter vielen leuchtenden Punkten. Wir wissen aber, dass es in Wirklichkeit eine große Welt ist. So ist auch jedes einzelne Menschenleben eine Welt in der Unendlichkeit des göttlichen Weltalls.“ Ein Junge: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“ Für Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt war es wichtig, am Geburtstag von Albert Schweitzer seine Gedanken und seinen Geist in Erinnerung zu rufen und in die Welt hinaus zu tragen. (jsw)

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